14. Tag 08.01.2019

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Longhorn Tour 18/19

• Terlingua Ghost Town

• Big Bend Np.:

• Santa Elena Canyon Overlook & Santa Elena Canyon Trail

• Tuff Canyon Overlook

• Mule Ears Viewpoint & Mule Ears Trail

• Burro Mesa Pouroff Trail

• Sotol Vista Overlook

• Blue Creek Canyon Trail

• Lost Main Trail

Obwohl das Big Bend Holiday Hotel mit fast 150 $ mit eines der teuersten auf unserer Tour ist, gibt es kein Frühstück. Eigentlich eine Unverschämtheit, aber was will man in dieser verlassenen Gegend, bei rarem Übernachtungsangebot auch machen. Die anderen Motels sind da nicht viel besser. Da wir dies schon wussten, haben wir vorher schon in Artesia eingekauft, so dass wir uns unser eigenes Frühstück zubereiten können. Dies hat ja zur Abwechslung auch etwas.

Der Morgen beginnt übrigens mit einem grandiosen Sonnenaufgang. Schon früh hatten wir den Himmel beobachtet, als dann die ersten Sonnenstrahlen sichtbar wurden und die Wolkendecke von unten in ein rotes Wolkenmeer versetzte, waren wir hin und weg. Einfach zu schön, dieser Anblick, hier im tiefsten Texas.

Nach diesem Einstieg fahren wir los, um uns die Spuren der einst 2.000 Einwohner zählenden Bergbausiedlung Terlingua anzuschauen. Die Ghowsttown besteht aus verfallenen Gebäuden, Minenschächten, Ruinen, verrotteten Oldtimern und einem Friedhof. Auf dem Friedhof macht sich die mexikanische Bestattungskultur, mit handgezimmerten Kreuzen bemerkbar. Die Gebäude, in denen sich heute Souvenirshops und Galerien niedergelassen haben, sind wieder neu aufgebaut worden, ein altes verlassenes Gefängnis gibt es auch noch zu sehen. Alles wirkt ziemlich verfallen, hat aber doch irgendwie seinen Reiz und Charme hier entlang zu fahren.

Dann verlassen wir Terlingua, wir wollen als erstes zum Santa Elena Canyon. Als wir die Abzweigung zur Old Maverick Road erreichen, ist diese jedoch geschlossen, die den üblichen Weg über den Ross Maxwell Scenic Drive abkürzt. Es ist eine 14 Meilen lange Gravelroad, die bei Trockenheit mit den meisten normalen Pkw´s befahrbar ist. High clearance ist im Normalfall nicht erforderlich und 4WD sowieso nicht.

So fahren wir notgedrungen geradeaus weiter, um über den asphaltierten Ross Maxwell Scenic Drive, den Santa Elena Canyon zu erreichen. Und als wir am Abzweig ankommen, müssen wir leider auch hier feststellen, dass die Road geschlossen ist. Der Government Shutdown, der derzeit in den USA anhält, trifft uns nun also, wie schon gestern, wieder. Da ist die ganze Arbeit bez. der Vorbereitung und Ausarbeitung für diesen Tag im Nu dahin. Und wir hatten uns so auf diesen Tag gefreut, denn zig Highlights sollten diesen Tag gestalten. Da hilft nun alles nichts, nun ist es halt so und wir müssen uns eine Alternative aussuchen, doch dazu später mehr. Wir beschreiben den geplanten Tagesablauf dennoch, vielleicht ist ja für den ein oder anderen noch etwas Wissenswerte dabei.

Auf der Old Maverick Road wollten wir uns die Behausung von Gilberto Luna ansehen, der als Farmer gegen Ende des 19. Jahrhunderts in die Big Bend Region zog. Der Mann lebte mit seiner Familie in einem der mörderischen Hitze trotzenden Jacal, dessen besondere, niedrige Bauweise offenbar eine genial einfache Konstruktion war.

GPS Gilberto Luna: 29.215623, -103.534892

Danach stand der Santa Elena Canyon Overlook an. Von hier blickt man in den Eingang des Santa Elena Canyons, auf den Rio Grande und die Flanken des Mesa De Anguila.

GPS Santa Elena Canyon Overlook: 29.168540, -103.603928

Vom Overlook wollten wir zum Endpunkt des Ross Maxwell Scenic Drive fahren, dort befindet sich der Parkplatz der zugleich der Trailhead des 1,7 Meilen langen Santa Elena Canyon Trails ist. Der Trail führt direkt zum Terlingua Creek, den es zu überqueren gilt. Je nach Wasserstand ist dies manchmal recht abenteuerlich und kann zu nassen Füßen führen. Teilweise ist ein Passieren durch den Fluss bei viel bzw. schnell fließendem Wasser zu gefährlich oder unmöglich. Der Trail führt am Rio Grande entlang.

Auch wenn ein kurzer "Ausflug" nach Mexiko allzu verlockend scheint, sollte man sich dies wirklich überlegen, seit 2002 ist ein Grenzübertritt illegal und wird mit Strafen von bis zu 5.000 Dollar und/oder mit ein Jahr Gefängnis bestraft. Gratis dagegen, ist jedoch der Blick vom texanischen Ufer aus östlicher Richtung in den Canyon.

GPS Santa Elena Canyon Trail: 29.167411, -103.610424

11 Meilen entfernt befindet sich der Tuff Canyon, ein Canyon mit recht fotogenen weißen Gesteinsschichten. In der Nähe des Parkplatzes befinden sich, zwei nahe liegende Aussichtsplattformen von denen man von oben in den rund 30 Meter tiefen und schmalen Canyon schauen kann, der über die Jahrhunderte durch den Blue Creek River geschaffen wurde. Vom westlichen, bergab liegenden Aussichtspunkt, führt ein 0,75 Meilen langer Trail durch Tuffgestein zum Grund des Canyons.

GPS Tuff Canyon Overlook: 29.14961, -103.48688

Nächster Halt sollte der Mule Ears Viewpoint sein, von dem man den besten Blick auf die Mule Ears Peaks hat. Wie es der Name schon vorgibt, sind diese nach dem Vorbild der Maultierohren benannt. Die nebeneinander, in der Wüste stehenden beiden Felsen, sehen mit etwas Fantasie aus, wie Eselsohren. Vom Viewpoint führt ein rund 3,8 Meilen langer Trail zu der Mule Ear Spring, einer Quelle inmitten der Wüste.

GPS Mule Ears Viewpoint/Trail: 29.16631, -103.43542

Fährt man nun den Ross Maxwell Scenic Drive für 4 Meilen in nördliche Richtung entlang und dann links abbiegt, erreicht man am Ende der Stichstraße den Lower Burro Mesa Pouroff Trail. Der Trail ist mit 0,5 Meilen one way relativ kurz, am Ende führt dieser zu einem großen Dryfall. Je weiter man den Trail entlanggeht, umso mehr verengen sich die Canyonwände. Am Ende steht man vor einem hohen trocknen glattpolierten Kamin, der sich bei Regenfällen in einen sicherlich beeindruckenden Wasserfall verwandelt.

GPS Burro Mesa Pouroff Trail: 29.23409, -103.40705

Nur ein kurzes Stück weiter, befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Ross Maxwell Scenic Drive, eine kurze Stichstraße die zum Sotol Vista Overlook führt. Von einer Anhöhe aus hat man einen phantastischen Rundumblick, der am Horizont bis zum Santa Elena Canyon reicht.

GPS Sotol Vista Overlook: 29.21478, -103.37717

Vom Sotol Vista Overlook sind es nur 0,5 Meilen, bis man an einer kleinen Parkbucht den Trailhead des Blue Creek Canyon Trail erreicht. Über Serpentinen geht es in den Canyon hinein. Nach 0,3 Meilen erreicht man die Ruinen der Homer Wilson Ranch. Weiter dem Blue Creek Trail entlang geht es tiefer in den Canyon hinein bzw. leicht hinauf. Nach etwa einer Meile trifft man auf Felsformationen mit fotogenen Hoodoos. Für den Trail sollte man in & out etwa eine Stunde einplanen.

GPS Trailhead Blue Creek Canyon Trail: 29.216539, -103.369339

Dies war also die Beschreibung des geplanten Tagesprogramms, dass wir leider durch den Government Shutdown nicht durchführen konnten. Was machen wir also mit dem angebrochenen Tag. Wir beschließen zur Chisos Mountain Lodge zu fahren, um dort evtl. schon einzuchecken. Dies ist aber leider nicht möglich, da wir erst 12 am haben und das Zimmer erst ab 4 pm zur Verfügung steht.

Ein Besuch des Visitor Centers, welches sich direkt an der Chisos Mountain Lodge befindet, war ebenso erfolglos, da dieses durch den Government Shutdown geschlossen ist. Hier wollten wir uns zumindest eine Map besorgen um nach Alternativen zu suchen. Zum Glück hatten wir aber bei der Ausarbeitung zu der Tour noch eine Beschreibung des Lost Main Trails dabei. Dieser sollte es also dann sein, die Entscheidung ist gefallen, der Lost Main Trail rettet unseren Nachmittag. Von dem Chisos Basin Visitor Center fahren wir für wenige Meilen die Parkstraße wieder zurück und halten rechterhand an der kleinen Parkbucht. Hier befindet sich der Trailhead zum Lost Main Trail, dieser ist 4,8 Meilen (in & out) lang.

Wir schnüren die Wanderstiefel und los geht es, außer uns sind noch einige weitere Hiker unterwegs. Schon zu Beginn beeindrucken die senkrecht in die Höhe ragenden Felsnadeln des Casa Grande Peaks. Der Trail ist gut sichtbar, Abzweigungen gibt es nicht, so dass man sich auch nicht verlaufen kann. Es geht stetig, aber relativ moderat, nach oben.

Dann treffen wir auf einige Hiker, die uns mitteilen, dass sie einen Bären gesehen haben, der sich im Gebüsch unterhalb befinden soll. Zuerst können wir nichts ausmachen, aber nach einer Weile erkennen auch wir einen noch jungen Schwarzbär. Schnell ist das Zoom der Kamera ausgefahren und wir machen einige Fotos.

Wir erreichen das erste Teilstück und es eröffnet sich ein wunderbarer Blick in den Juniper Canyon und auf das gegenüberliegende South Rim. An dessen Kamm leuchtet aus weiter Ferne das Schlüsselloch, genannt Southeast Rim Keyhole.

In Serpentinen geht es weiter auf den Gipfel des Crown Mountain hinauf, den wir nach 1,5 Stunden erreichen. Von hier hat man einen sagenhaften Rundumblick, es gibt interessante und verschiedenfarbige Felsformationen, am Rande geht es senkrecht in die Tiefe.

Wir machen eine 20-minütige Pause und gehen dann wieder auf gleichem Weg zum Trailhead zurück, für den Rückweg haben wir 1,2 Stunden gebraucht.

GPS Trailhead Lost Mine Trail: 29.274488, -103.286454

Benötigte Zeit: 3 Stunden

Wir fahren zurück zur Chisos Mountain Lodge, das einchecken klappt reibungslos und schnell. Wir beziehen unser Zimmer, in dem Fall in der Emory Peak Lodge. Von unserem Zimmer 110, das sich auf einer Anhöhe befindet, haben wir einen sehr schönen Ausblick auf die vor uns liegende Bergkette. Damit endet ein Tag, der ganz anders geplant war, aber durch den Lost Main Trail, dennoch sehr schön endete.

14. Tag, Dienstag 08.01.2019

Strecke: Terlingua - Big Bend Np.

Gefahrene Strecke: 64 Meilen - 103 Kilometer

Anzahl der gemachten Fotos: 90

Motel Chisos Mountain Lodge: 161,59 $ - 139,83 € incl. tax

Letztes Update am 03.02.2019