Relaxed Tour 2014-2
Für 5:15 Uhr hatten wir uns gestern Abend den Wecker gestellt, denn bevor wir das Schiff heute verlassen, wollen wir zumindest noch einmal frühstücken. Heute haben wir noch einmal ein volles Programm in Miami, da unser Flieger erst abends startet und uns daher noch einmal ein voller Tag zur Verfügung steht. Und dazu haben wir auch noch einmal einen Mietwagen bei usa-reisen.de von zu Hause aus gebucht. Wir wollen uns noch diverse Dinge in Miami anschauen, die alle nicht weit voneinander entfernt sind und die man an einem Tag wunderbar besuchen kann.
Am Tag der Ausschiffung beginnt das Frühstück im Buffetrestaurant bereits ab 6 Uhr, zu dieser frühen Stunde ist noch recht wenig los. Danach geht es zurück in die Kabine, wo wir unsere letzten Utensilien in die Koffer verstauen und dann begeben wir uns mit unseren Koffern in den Routineablauf der Ausschiffung. Schiff verlassen, Immigration und Zoll und nach 45 Minuten betreten wir nach 10 Tagen Kreuzfahrt, durch die westliche Karibik, wieder amerikanischen Boden. Amiland hat uns also, wenn auch nur für einen Tag, wieder.
Mit dem Alamoshuttle fahren wir zum Car Rental Center. Dachten wir, dass um diese Zeit bei Alamo am Reservierungsschalter noch nichts los ist, mussten wir uns leider eines Besseren belehren lassen. Der gesamte Bereich vor den Schaltern ist gefüllt mit einer Traube von Menschen, so als gäbe es etwas umsonst und das um 8 Uhr morgens. Und es darf sich nur immer eine Person anstellen, sonst wird es in der Warteschlange zu eng, der Rest der Familie, Freunde u.s.w. muss davor warten, worauf die Alamomitarbeiter auch achten. Wir zeigen unsere Reservierung und sagen direkt, das wir den Wagen selbst wieder auftanken werden, denn für den einen Tag der Anmietung und den wenigen Meilen die wir fahren werden, lohnt sich der Auftankservice von Alamo diesmal nicht.
• Maximo Gomez Domino Park
• Little Havana Cigar Factory
• Azucar Ice Cream Company
• Biltmore Hotel
• Rückreise nach Deutschland
Nachdem wir uns einen SUV in der Choise Line ausgesucht haben, fahren wir los. Zeit bleibt uns bis zum späten Nachmittag, da unser Flieger erst um 6:30 pm startet. Und für diese Stunden haben wir uns noch ein nettes Programm zurechtgelegt, das mit den Wynwood Walls beginnt. Danach geht es nach Little Havanna zur Calle Ocho, wo wir uns gleich drei Sachen anschauen wollen, den Maximo Gomez Domino Park, die Little Havana Cigar Factory und gleich daneben zu AzucarIce Cream. Danach noch einen Streifzug durch Coral Cables und seinem Biltmore Hotel und zum Abschluss noch einen Streifzug durch die Dolphin Mall. Das sollte für den heutigen Tag auch reichen.
Beginnen werden wir mit den Wynwood Walls, wenn ihr einen Fabel für Streetart habt, so ist dies genau der richtige Ort für euch. Es ist der Art District schlecht hin in Miami und auch wenn man nicht so kunstinteressiert ist, ist es definitiv ein "Place To See". Wynwood besteht aus einem Kern, den Wynwood Walls und die angrenzende Hauptstrasse, die bemalten Hauswände verteilen sich aber auch auf das komplette Viertel. Wenn man mehr sehen will, muss man also, wie wir auch, durch die Nebenstraßen fahren. Auf unserem Streifzug sind die Straßen noch relativ verlassen, wir sehen nur einige wenige Touristen, die sich hierher verirrt haben und die verschiedenen Motive bestaunen. Die Streetart ist dabei weitaus aufwendiger, größer und vor allen von den Motiven her, weitaus schöner gestaltet, als wie wir es von der Graffitimalerei von zu Hause her kennen und ist daher auch nicht miteinander vergleichbar.
Alles begann mit Tony Goldmann. Der Unternehmer, Hotelier, Restaurantbesitzer, Träumer und vor allem Kunstliebhaber suchte in Miami einen Ort, um jungen Street Art Künstlern einen Platz für deren Werke zu geben. Also kaufte er leerstehende Fabrikhallen im damals heruntergekommenen Wynwood in Miami.
Der Rest ist Geschichte. Goldmann Properties sind mittlerweile über die USA hinaus bekannt als die Wynwood Walls. Dutzende Mauerwände von alten Fabriken wurden von zum Teil unbekannten, später bekannten, heute weltbekannten Künstlern gestaltet. Mittlerweile sind die Grafittis und Straßenkunstwerke über die Walls hinausgewachsen. Beinahe jedes Haus, jede Fabrik in Wynwood ist ein Kunstwerk.
Wynwood selbst hat sich zum Art District gemausert. 70 Galerien, Museen und Collections von Sammlern sind in der Gegend zwischen 36 Street, der I-95 und der Northeast First Avenue gezogen. Darunter so bedeutende Namen wie die Rubell Familie, mit ihrer Sammlung in einer ehemaligen Lagerhalle, in der die Polizei in den 80er Jahren konfiszierte Drogen lagerte. Für manche Künstler wird das schon zu viel und die Gegend zu teuer. Sie ziehen weiter Richtung Norden, nach Little Haiti. Das ist wie Wynwood wie vor 20 Jahren.
GPS Wynwood Walls: GPS: 25.80117,-80.19912
Zeitbedarf: 40 Minuten
Nachdem wir zig Fotos von den schönen Motiven geschossen haben, fahren wir weiter nach Little Havanna zur Calle Ocho, es ist das Viertel der kubanischen Einwanderer in Miami. Der Name "Little Havana" kam in den 60er Jahren auf, als der Zustrom der Kubaner nach Miami signifikant anstieg. Hier wird spanisch gesprochen und in den Geschäften ist auch alles auf Spanisch angeschrieben. Diese Hauptschlagader von Little Havana ist für ihre kulinarische Vielfalt und gemütlichen Restaurants, ihre Thekenfenster, an denen kubanischer Kaffee ausgeschenkt wird, sowie ihre Zigarrenläden, Musik und kulturellen Aktivitäten bekannt. Aber auch sonst herrscht hier jeden Tag reges Treiben, wenn die Einheimischen die kubanische Tradition pflegen und Touristen das authentische Viertel erkunden. Besonders lebhaft geht es in den zahlreichen quirligen Gassen zu und dort, wo im Schatten alter Bäume, Männer handgedrehte Zigarren rauchen und Domino spielen.
Wir besuchen zuerst das Wahrzeichen in der Calle Ocho, den Maximo Gomez Domino Park, den die Leute einfach den Gomez Park nennen. Hier treffen sich die Dominospieler des Viertels, meist ältere Männer, die im Laufe der Jahre zu wahren Meistern geworden sind. Der Domino Park wurde nach dem berühmten Soldaten Maximo Gomez benannt, der für die Unabhängigkeit Kubas von Spanien kämpfte. Er befindet sich an der Ecke Calle Ocho und 15th Avenue und ist von Geschäften und Restaurants umgeben. Der Park ist am Tag für die Öffentlichkeit geöffnet und der Zutritt ist frei. Bei unserem Besuch waren sämtliche Tische belegt und wir konnten seelenruhig an den temperamentvollen Dominospielen zuschauen.
GPS Maximo Gomez Domino Park: 25.765719,-80.219376
Zeitbedarf: 10 Minuten
Danach gehen wir zu der schräg gegenüberliegenden Little Havana Cigar Factory. Dank der kubanischen Einwanderer ist Miami die größte Produktionsstätte von Zigarren in den USA. Zigarrenraucher werden hier ihr Paradies vorfinden, denn die Little Havana Cigar Factory ist mit der gigantischen Auswahl an lokaler und internationaler Zigarren bekannt. Zigarren aus Kuba sind hier allerdings nicht erhältlich, da die in den USA mit einem Handelsembargo belegt sind.
Das Personal ist sehr freundlich und sachkundig und die Atmosphäre ist einzigartig, denn man kann es sich direkt vor Ort in einem der bequemen Ledersessel gemütlich machen und zu einer guten Zigarre einen guten kubanischen Kaffee, einen Wein oder dunkle Schokolade genießen. Wer also gerne Zigarren genießt und sich in Miami aufhält, sollte hier auf jeden Fall vorbeischauen.
GPS Little Havana Cigar Factory: 25.76583,-80.219583
Zeitbedarf: 15 Minuten
Zwar passt es genüsslich nicht unbedingt zusammen, aber direkt neben der Cigar Factory befindet sich "Azucar Ice Cream Company". Von außen macht der eher kleine Laden durch eine übergroße Eiswaffel auf sich aufmerksam und diesen Laden dürft ihr auf keinen Fall auslassen. Denn hier gibt es lecker, hausgemachtes Eis, von einem kleinen familiengeführten Betrieb. Eine wahre Freude für den Gaumen, da die unterschiedlichsten Aromen verwendet werden bzw. im Angebot sind.
Auf einer großen an der Wand hängenden Kreidetafel ist das gesamte Angebot gelistet, dabei kann die Auswahl sich täglich ändern. Wir haben uns z.b. für die Sorten Peanut Butter und Mint Chocolate Chip entschieden, einfach nur lecker. Die Öffnungszeiten sind von Montag - Mittwoch 11am - 9pm; Donnerstag - Samstag 11am - 11pm und Sonntags von 11 am - 10 pm. Weitere Infos gibt es hier.
GPS Azucar Ice Cream Company: 25.765835,-80.219682
Zeitbedarf: 20 Minuten
Nach diesem kulinarischen Genuss fahren wir gut gestärkt nach Coral Cables, zum berühmten Biltmore Hotel, das 1926 erbaut wurde. Bekannt ist das Biltmore Hotel für seinen 96 Meter hohen Turm, der eine Kopie der Giralda von Sevilla ist. Der Visionär dieses Hotels war George Merrick der auch Coral Gables gegründet hat. Im zweiten Weltkrieg diente das Biltmore Hotel als Militärkrankenhaus und bis 1968 als Veteranenkrankenhaus. Mittlerweile ist es aber wieder ein Luxushotel, das für umgerechnet 55 Millionen US-Dollar komplett neu renoviert wurde.
Das Biltmore Hotel verfügt über 280 Zimmer und Suiten in verschiedenen Preisklassen. Hier schliefen schon Könige, Präsidenten, sowie unzählige VIPs aus dem In- und Ausland. In den 30er Jahren wohnte Al Capone in der bekannten Al Capone Suite, der in diesem Hotel auch einen illegalen Spielsalon unterhielt. Hier wurde auch ein Stück vom Tarzan Film mit Johnny Weismuller gedreht. Auch für bekannte Hollywood Filme wie Bad Boys oder für TV Serien wie zum Beispiel CSI Miami und Miami Vice wurde dieses Hotel genutzt. Das Hotel verfügt über einen 18 Loch Golfplatz, Tennisplätze und über den größten Hotelswimmingpool in Florida und natürlich gibt es noch einen Spa- und Wellness Bereich.
GPS Biltmore Hotel: 25.740916,-80.27867
Zeitbedarf: 30 Minuten
Nun wollen wir noch zur Dolphin Mall um einige Einkäufe zu erledigen. Dabei fahren wir durch das schöne Stadtviertel Coral Gables. Von Bäumen gesäumte Boulevards, Springbrunnen und gewundene Gassen haben dem Stadtviertel Coral Gables den Beinamen "The City Beautiful" verliehen. Die stattlichen Banyanbäume und breiten Straßen machen dieses Stadtviertel mit seinem altertümlichen Charme besonders beliebt und sind immer einige Fotos wert, auch wenn wir diese nur aus dem Auto heraus machen.
In der Dolphin Mall steuern wir zuerst zum Outdoorgiganten Bass Pro Shops. Um nicht durch die komplette Mall zu laufen, fahren wir außen an den großen Parkplätzen herum und parken praktisch direkt vor der Eingangstür. Nach dem wir den Eingang passiert haben, strahlen uns zig Weihnachtsbäume an. Das bald Weihnachten ist, hatten wir in unserem karibischen Traum doch glatt vergessen, in gut einem Monat ist es ja schon wieder soweit. Ein ganzer Bereich ist dem Weihnachtsfest gewidmet.
Noch ein paar Einkäufe hier und dort, dann geht es nochmal zum letzten Mal zu Denny´s, wo wir uns für die vorzüglichen Zesty Nachos mit anschließendem Caramel Apple Crisp als Dessert entscheiden, immer eine gute Wahl. Danach geht es noch kurz zum Walmart, anschließend tanken wir den Wagen voll, bevor wir wieder zurück zum Car Rental Center fahren, um den Wagen bei Alamo abzugeben. Mit dem Metromover fahren wir zum Airport, wo wir direkt den Schalter von American Airlines aufsuchen.
An einem der Selbstbedienungsautomaten drucken wir uns unsere Boardingkarten, leider klappt dies nicht auf Anhieb, denn der Drucker verweigert plötzlich seinen Dienst, so dass wir einen Mitarbeiter zur Hilfe holen müssen. Dieser ist wirklich sehr hilfsbereit und besorgt uns dann am Schalter die fehlenden Boardingkarten.
Somit ist unser Urlaub beendet, der Flug nach London verlief problemlos und durch viel Schlaf während des Atlantikfluges, verging dieser auch relativ schnell. Erst kurz vor London wurden wir wieder wach, weil das Frühstück durch die Crew serviert wurde. In London selbst hatten wir allerdings wenig Zeit, da die Umsteigezeit nur 1,5 Stunden betrug. Bedingt durch den Terminalwechsel von 3 nach 5, mit Busfahrt durch die Katakomben und der anschließenden Sicherheitsüberprüfung, erreichen wir unser Gate so gerade noch rechtzeitig. Als wir ankommen und gerade im Wartebereich Platz genommen haben, ertönt schon der Aufruf zum Boarding. Das hat zum Glück noch hingehauen und war praktisch eine Punktlandung. Mit einem relativ neu aussehenden Airbus, mit schicken schwarzen Ledersitzen, erreichen wir wieder Deutschland und der Urlaub ist leider schon wieder vorbei.
15.-16.Tag, Samstag - Sonntag 22.-23.11.2014
Strecke: Miami - Miami
Gefahrene Strecke: 48 Meilen - 77 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 230
Letztes Update am 08.12.2014
© by Andreas Mai