Neuengland Tour 2009-1
7. Tag, Donnerstag 21.05.2009
• Jackson Falls & Jackson Bridge
• Mt. Washington Auto Road
• COG Railway
• Mount Washington Hotel
• The Flume Gorge
Unsere ersten zwei Ziele heute liegen in dem kleinen Örtchen Jackson, dass nördlich von North Cornway liegt, hier befinden sich zum einem die bekannten Jackson Falls und zum anderem die gleichnamige Covered Bridge.
Als wir Jackson erreichen, biegen wir direkt hinter der Brücke die den Fluss überspannt, rechts auf die Carter Notch Rd 16 B ab, um zu den Falls zu fahren. Diese Straße folgen wir für ca. 1-2 Minuten, während der Fahrt kann man schon rechterhand den Fluss betrachten. Leider ist auf dem ganzen Stück absolutes Parkverbot, so dass man keine Stops einlegen kann. Der schönste Teil der Falls ist relativ weit oben, kurz vor der Valley Cross Rd. wo wir halb im Wald stehend auch unser Auto abstellen und uns die Jackson Falls in Ruhe anschauen.
Nach ca. 1,5 Stunden ab Visitorcenter erreichen wir die Sentinel Pine Covered Bridge, eine 1939 erbaute Covered Bridge, an der auch ganz in der Nähe der sogenannte Pool ist.
Zurück an der Abzweigung fahren wir wieder über die Brücke und folgen der Village Rd. 16A und kommen so ganz automatisch zu der Covered Bridge (überdachte Brücken). Diese sind historische Wahrzeichen einer längst vergangenen Zeit. Erbaut wurden die zumeist hölzernen Konstruktionen größtenteils im 19. Jahrhundert, zum einen als Schutz der eigentlichen Überführung vor Witterungseinflüssen, zum anderen um den Pferden die Scheu vor der Überquerung der teilweise reißenden Flüsse zu nehmen. Die Brücken verbergen sich abseits der Hauptstraßen, sind größtenteils einspurig und in aller Regel für den Autoverkehr zugelassen.
Seit jeher werden sie ein wenig romantisch verklärt "Kissing Bridges" genannt, konnten sich doch Liebespaare wunderbar abgeschirmt von der Öffentlichkeit schnell und verstohlen einen Kuss geben.
Der weitere Weg führt uns in die White Mountains, die Gipfel sind mit fast 2000 mtr. die höchsten im Nordosten. Der höchste Gipfel ist mit 1917 mtr. angegeben und genau dort oben wollen wir über die Mount Washington Auto Road hin. Das Wetter könnte dafür nicht besser sein, denn es ist strahlender Sonnenschein. Bei Glen House biegen wir von der White Mountain Road links ab, kurz dahinter kommt schon das Toll House.
Eins vorweg, der Spaß ist nicht gerade günstig, denn wir zahlen 23,- $ fürs Auto einschl. Fahrer und zusätzlich 8,- $ für den Beifahrer. Dafür erhält man eine CD in English, French or German und einen übergroßen Aufkleber mit der Aufschrift "THIS CAR CLIMBED MT WASHINGTON".
Uns wird noch der Hinweis gegeben, dass es oben auf dem Gipfel sehr windig ist und wir die Türen des Autos beim Öffnen und Schließen immer gut festhalten sollen. Desweiteren sollen wir den 1. Gang des Automatikgetriebes wählen, da manche Passagen sehr steil sind.
Wir legen die CD ein und fahren los und erfahren einiges über die Geschichte und zur Entstehung der "Mt. Washington". Für die Fahrt bis zum Gipfel brauchen wir eine halbe Stunde. Es ist erstaunlich wie ausschweifend die Erzählungen auf der CD während der Auffahrt sind, denn es wird pausenlos erklärt.
Die Straße ist in gutem asphaltierten Zustand, nur ein kurzes Stück zwischendurch ist nicht asphaltiert. Der Rat des Rangers mit dem 1. Gang war übrigens nicht umsonst, manche Stellen sind wirklich verdammt steil.
Schon während der Auffahrt merken wir wie windig es draußen wirklich ist, als wir oben ankommen und den Wagen parken, schwankt der Wagen bei jeder Windböe heftig zur Seite und dies so stark, dass man sich kaum traut die Türen zu öffnen.
Dies wird uns umso bewusster, als wir lesen dass am 12. April 1934 am Gipfel eine Windgeschwindigkeit von 370 Stundenkilometern gemessen wurde, bislang weltweit die Rekordmarke.
An mehr als 100 Tagen bläst der Wind mit 120 Kilometern pro Stunde immer noch in Hurrikan-Qualität. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt gerade mal -3 °C. Auch mitten im Hochsommer können plötzlich Blizzards wüten und an jedem Tag im Jahr kann Schnee fallen.
Eine andere Kuriosität kann man an der Westflanke des Berges besichtigen. Dort schnauft und qualmt seit 1869 die abenteuerliche Mount Washington Cog Railway auf der zweitsteilsten Schienenstrecke der Welt zum Gipfel. Zu Beginn war sie die weltweit erste Zahnradbahn, die einen Berg bezwang. Heute ist sie die touristische Top-Attraktion. Höhepunkt der Fahrt ist das Teilstück der "Jacob’s Ladder", auf der die Bahn im Zeitlupentempo eine 37-prozentige Steigung empor fährt.
Während der einstündigen Auffahrt verbraucht die Lok eine Tonne Kohle und fast 4.000 Liter Wasser. Die fetten Rußschwaden, die sie an die Bergflanken pustet, sollen nicht nur die Gäste schwärzen, sondern die ganze Umgebung. Doch Lärm und Dreck gehören dazu. Die meisten der muskelstarken und rußgeschwärzten Jungs, die hier rangieren und fleißig Kohle schaufeln sind Studenten der umliegenden Elite-Colleges.
Leider erfahren wir, dass der Zug aufgrund von Wartungsarbeiten erst wieder zum langen Memorial Wochenende fährt, so dass wir diesen hier oben am Gipfel leider nicht in Aktion sehen.
Unten am Toll House, kann wer möchte, die CD in eine Box für die nächsten Besucher einwerfen. Wir behalten die CD jedoch als Andenken, die ja schließlich auch im Preis enthalten war.
Über Gorham umfahren wir den Berg über die Route 2, 115 und 302, um in Richtung Bretton Woods zu gelangen, wo wir uns die Basestation der Cog Railway anschauen wollen. Wir biegen links auf die Base Station Rd. ab, wo auch ein Schild am Straßenrand steht, dass auf die Cog Railway hinweißt.
Es folgen 6 Meilen durch ein bewaldetes Gebiet, bis wir an der Base Station ankommen und wir haben Glück den Zug zu sehen, an dem einige Arbeiter hantieren.
An der Route 302 wieder angekommen, biegen wir nach links ab, von hier hat man wenig später den besten Blick auf die wichtigste Sehenswürdigkeit von Bretton Woods, nämlich auf das Mount Washington Hotel. Ein 1902 erbautes, imposantes Gebäude, dass mit seiner weißen Fassade und dem roten Dach die Gegend dominiert. Es ist mit einem Golfplatz ausgestattet und war der Tagungsort der Bretton-Woods-Konferenz.
Wir müssen uns etwas beeilen, denn wir wollen noch The Flume Gorge im Franconia Notch State Park besichtigen, denn diese schließt im Mai bereits um 5 pm. Da The Flumme jedoch direkt am Highway 93 ist, kommen wir schneller an als gedacht. Am Visitor Center zahlen wir 13,- $ pro Person Eintritt.
"The Flume" ist eine Granitschlucht, die man über einen zwei Meilen lange Rundwanderweg erkunden kann. Zu Beginn des Trails kommt man an einer schönen Covered Bridge vorbei. Wer lauffaul ist, kann sich bis zu der Bridge mit dem Bus fahren lassen.
Anschließend geht es nur noch zu Fuß weiter, als erstes erreicht man den Table Rock. Der Weg führt uns in die enger werdende Schlucht an schönen Wasserfällen vorbei. Über Treppen und Holzstege geht es zum Bears Cave und weiter zu den Avalanche Falls.
Strecke: North Cornway - Colchester
Entfernung: 272 Meilen - 438 Kilometer
Anzahl der Fotos: 127
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Letztes Update am 30.06.2009
© by Andreas Mai