15. Tag 14.07.2007

Nachdem wir letztes Jahr schon bei der Wave, CBN (Coyote Buttes North) waren, hatten wir dieses Jahr eigentlich gar nicht vor gehabt die Wave erneut zu besuchen. Der Grund war jedoch ganz simple. Im Mai 2007 wurde eine Änderung der Permitvergabe durch das BLM (BUREAU OF LAND MANAGEMENT) durchgeführt, weil bei der bisherigen Onlineverlosung der Permits immer wieder Probleme auftraten, bzw. der Server oft überlastet war. Wer schnell genug seine Daten eingegeben hatte, konnte sich anschließend über die erhaltenen Permits freuen.

Damit ist jetzt Schluß, denn die Permits werden jetzt in einer Art Lotterie verlost, d.h. jetzt zählt nicht mehr die Schnelligkeit bei der Eingabe der Daten, sondern man kann sich einen ganzen Monat Zeit lassen die Permits zu beantragen und zwar immer 3 Monate im voraus. Wer also im Mai zur Wave möchte, muss die Permits im Januar beantragen.

Das heißt letztendlich das es reines Glück ist, wie es nun mal bei einer Lotterie üblich ist, ein oder gleich mehrere Permits zu erhalten. Wer Permits beim BLM beantragen möchte, kann dies hier tun. Ob wir dieses Glück in Zukunft haben werden war uns zu ungewiss, so dass dies der Grund war am 1. April um Punkt 20:00 Uhr am PC zu sitzen, um erneut Permits für den 14.07.07 zu bekommen. Und es hatte wieder geklappt, wir waren schnell genug, um in der Kürze der Zeit die erforderlichen Daten einzugeben. Die für den Monat Juli zu vergebenen 310 Permits waren innerhalb von 3 Minuten alle weg "None" siehe Bild.

Um 6:00 Uhr morgens checken wir aus dem Motel 6 aus und machen uns auf den Weg Richtung Wave. Über den Hwy. 89 fahren wir bis zum Abzweig der House Rock Valley Road und biegen in der Rechtskurve links ab.

Nach knapp 1,5 Stunden erreichen wir den Parkplatz und machen uns fertig. Das Parkpermit legen wir hinter die Windschutzscheibe, das Hiking Permit befestigen wir gut sichtbar am Rucksack. Letztes Jahr wurden wir von einem Ranger kontrolliert, der uns auf das Permit ansprach, welches er wohl nicht direkt gesehen hatte, denn wer in der Wave Area ohne Permit unterwegs ist, dem drohen saftige Geldstrafen.

Bestückt mit Sonnenschutz und 15 Liter Wasser, gehen wir zunächst das kurze Stück durch die Wash, bevor es rechts abgeht. Diesen Abzweig hatten wir letztes Jahr noch verpasst und sind geradeaus in die falsche Richtung gelaufen. An der Registerbox tragen wir uns mit der erhaltenen Permitnummer ein, wie wir sehen sind schon drei vor uns zur Wave unterwegs.

Nach einer Pause im Schatten der Felswände der Wave, gehen wir zu den weiteren außerhalb der eigentlichen Wave interessanten Sandsteinformationen und bewundern diese. Obwohl ich schon bei unserem letzten Besuch unzählige Bilder gemacht habe, rattert auch diesmal der Auslöser der Kamera fast pausenlos. Man ist immer wieder über die Farben und Formen der Felslandschaft fasziniert.

Nach 2 Stunden machen wir uns fertig für den Rückweg. Auch jetzt müssen wir immer wieder darauf achten, den richtigen Weg zu finden, was nicht ganz einfach ist, zumal man immer wieder ein wenig die Orientierung in einer Senke oder in einer Wash verliert. Mittlerweile zeigt das Thermometer über 45°C an, was die Sache nicht gerade erleichtert. Wir suchen immer wieder die mittlerweile spärlichen Schattenplätze in irgendwelchen Felsspalten auf, um ein wenig Schutz vor der Sonne zu bekommen. Die Pausen dort werden immer länger, wir trinken viel und zum Glück haben wir genügend Wasser dabei.

Am Ende verlaufen wir uns dann doch noch, wir sind schon in der Wash vor dem Parkplatz und haben uns noch nicht an der Registerbox ausgetragen. Wir überlegen ob wir es einfach bleiben lassen sollen, entscheiden dann aber doch uns auszutragen, denn nur so ergibt die Registration einen Sinn. Also laufe ich zurück und quäle mich bei 45°C in der Sonne das steile Stück zur Registerbox hoch und trage uns aus.

Als wir alle wieder am Parkplatz sind, sind alle schachmatt und platt und nur noch froh im Auto zu sitzen. Das erste ist Klimaanlage an und Türen zu. Trotz der Strapatzen war es aber dennoch wieder schön an und in der Wave gewesen zu sein.

Über die House Rock Valle Road erreichen wir den Hwy. 89, unser Auto ist durch die Road mit rotem Staub ganz schön eingesaut, so dass wir unseren Wave Besuch am Heck des Wagens zumindestens eine Zeit lang verewigen.

Weiter geht es Richtung Bryce Canyon. Um dort hinzukommen kann man entweder über den Hwy. 89 über Kanab, oder über die Cottonwood Canyon Road (CCR) fahren, was wir vorhaben, denn es ist eine landschaftlich interessante Alternative zum Highway.

Letzdere ist eine 46 Meilen lange Dirt Road die den Hwy. 89 mit dem Hwy. 12 verbindet. Zwischen Milemarker 17 und 18 biegen wir vom Hwy. 89 links in die CCR ab. Gleich zu Beginn weist ein Hinweisschild darauf hin, dass die Road unbefahrbar ist wenn diese naß ist.

" IMPASSABLE WHEN WET "

Diesen Hinweis sollte man sehr ernst nehmen, denn dann ist die Road selbst mit einem 4-wheel nicht mehr befahrbar. Um die Reifen bildet sich eine Lehmschicht, die ein Weiterkommen unmöglich macht. Diese Erfahrung hatten wir schon auf denm Rückweg vom Toroweap Point des Grand Canyon gemacht, wo wir mit Glück noch gerade so rauskamen.

Heute jedoch scheint das Wetter trocken zu bleiben, so dass wir uns entscheiden über die CRR zum Bryce Canyon zu fahren. Bei trockenem Wetter ist die CRR übrigens auch mit einem normalen PKW problemlos befahrbar.

Nach einer Weile erreichen wir den sehenswerten Abschnitt der sich "Cockscomb" nennt, hier verläuft die ansteigende Road an zerklüfteten Felsen entlang, wobei die Farbenvielfalt der Felsen zwischen gelb, weiß und rot wechselt.

Ein weiters Highlight ist der Grosvenor Arch, der sich in einer kleinen Seitenroad der CCR befindet, die etwa 10 Meilen südlich des Kodachrome Basin State Park nach Osten abzweigt. Dieser wunderschöne freistehende Doppelarch ist aus hellem Sandstein und bei einer Spannweite von 33 Metern mehr als 46 mtr. hoch.

Wir wollen gerade aussteigen um uns den Arch näher anzuschauen, als es anfängt zu regnen. Schon bei dem "Cockscomb Abschnitt" bemerkten wir, dass der Himmel ziemlich dunkel wurde. Wir überlegten nicht lange, drehten und machten uns schleunigst vom Acker bzw. vom Arch, um wieder asphaltierten Boden unter die Räder zu bekommen.

Zum Glück war es in Wirklichkeit nur ein kleiner Schauer, so dass wir uns im Nachhinein den Arch in aller Ruhe hätten anschauen können, aber jetzt wollten wir auch nicht mehr umdrehen. In Tropic angekommen kaufen wir in dem kleinen Lebensmittelladen ein, und fahren weiter zur Bryce View Lodge und checken ein. Im Indoorpool der Lodge genehmigen wir uns noch ein kühles Bad, bevor wir ins nahegelegene Subway fahren und den Tag bei ein paar Sandwiches ausklingen lassen.

Wir haben den Großteil des Weges hinter uns gebracht und stehen unterhalb der Wave, die zwischen größeren Felskuppeln eingebettet ist. Jetzt müssen wir noch den sandigen steilen Aufstieg zum Nordeingang bewältigen. Bei der Hitze ist es extrem anstrengend in dem tiefen Sand vorwärts zu kommen. Nach gut 1,5 Stunden kommen wir oben an und freuen uns wieder in der Wave zu sein. Außer uns sind nur 3 Personen da, die sich ja in der Registerbox eingetragen hatten, wie wir später erfahren sind es Franzosen.

Da wir den Weg aus dem letzten Jahr noch gut kannten, fiel es nicht schwer die Orientierung zu behalten, denn Wegweiser oder andere Hilfsmittel als wie die Karte die wir erhalten haben, gibt es nicht. Im Vorfeld war uns klar, dass es im Juli recht heiß sein wird und der Weg zur Wave sehr anstrengend werden wird. Schon um 9:00 Uhr morgens zeigt das Thermometer über 40°C an.