Hawaii Tour 2012
100 Meilen ohne Ampel ist doch mal eine Ansage, diese Erfahrung werden wir heute machen, indem wir die bekannte "Road to Hana" an der Ostküste von Maui entlangfahren. Diese soll einer der landschaftlich reizvollsten Strassen von Hawaii sein. Oftmals wird die Strasse auch als Highway to Heaven oder Crazy Road to Hana bezeichnet.
Über 54 Brücken, teilweise einspurig mit mehr als 600 Kurven liegen vor uns. Ab Hana gibt es dann zwei Möglichkeiten, entweder man fährt dieselbe Strecke zurück, die man gekommen ist oder man fährt von Hana weiter Richtung Süden und Südwesten über den Pi’ilani Hwy, letzters haben wir vor.
Um 8 Uhr fahren wir von Kihei mit vollem Tank über den Hwy. 311 Richtung Kahului, der beschaulichen Inselhauptstadt. Am A&B Sugar Museum biegen wir rechts ab auf den Hwy. 36.
Unser erster Stopp ist in Pa’ia. Wer noch nicht getankt hat der sollte dies jetzt tun, denn in Pa’ia besteht die letzte Möglichkeit zu tanken, dann folgt die lange Durststrecke bis Hana, auf der es keine Tankstellen mehr gibt. Pa’ia ist ein kleines Aussteigerdorf, das nichts Besonderes zu bieten hat und trotzdem anziehend wirkt.
• Road to Hana
Wir spazieren ein wenig durch die Straßen von Pa’ia, um diese frühe Zeit haben die meisten Geschäfte noch geschlossen. Im Cafe Mambo finden wir das passende Schild für den heutigen Tag. Und dann müssen wir natürlich die oben erwähnte letzte Ampel noch bildlich einfrieren.
Den zweiten Stopp legen wir am Hookipa Beach Park ein, der sich nicht weit von Pa’ia befindet. Kurz vor dem MM 9 parken wir linkerhand auf dem Parkplatz. Da dieser erhöht über den Hookipa Beach liegt, hat man eine gute Übersicht auf die Bay und die Surfer.
Weiter den Hwy. entlang erreichen wir rechterhand MM 0, das ist der Beginn der eigentlichen Hana Rd., die die Nummer 360 trägt. Beim MM 2 erreichen wir rechterhand einen Fruitstand, namens "Twin Falls Farmstand" der zum Kauf von Vitaminen einlädt.
Diese Falls wollen wir uns jetzt anschauen. Der Trail zu den Falls ist zu Fuß über einen gut ausgebauten Weg erreichbar. Sehr schön geht es durch den Regenwald mit üppiger Bepflanzung am Wegesrand. Aufpassen muss man an einer Wegkreuzung, wo es geradeaus, nach rechts und nach links geht. Da hier nirgends ein Schild steht, geht man natürlich geradeaus weiter, dies ist jedoch der falsche Weg. Richtig ist nach links abzubiegen.
Der Windsurfspot ist die Nummer 1 der gesamten USA, dementsprechend sind bereits um 9 Uhr jede Menge Surfer im Wasser, die auf die perfekte Welle warten.
Das Ende des Trails endet an einem Fluss, von hier sind die Falls schon zu sehen. Möchte man ganz bis zu den Falls kommen, führt nur ein Weg dorthin und der geht durch den Fluss. Da wir kein entsprechendes Schuhwerk dabei hatten, bietet sich eine Zwischenlösung an und zwar geht man rechts über eine Mauer und im Fluss über einige Felsen.
So kann man die Falls sehr gut ablichten, ohne nasse Füße zu bekommen. Bei unserm Besuch waren allerdings einige Mücken vorhanden, daher am besten Mückenspray mitnehmen. Für den Trail in & out sollte man eine Stunde einrechnen.
Der vor dem Fruitstand befindliche Parkplatz ist schon rappelvoll, wir warten ein wenig, aber es sieht nicht danach aus einen freien Platz zu bekommen. Daher parken wir etwas ungünstig, direkt neben der Straße auf einen engen Grünstreifen.
Am Fruitstand wird alles frisch zubereitet und man sollte sich eine Kostprobe nicht entgehen lassen. Gleich links neben dem Obststand geht es durch ein Gatter zu den gleichnamigen Twin Falls.
Zwischen dem MM 19 und 20 erreichen wir den sehr populären Wasserfall "Upper Waikani Falls", auch "Three Bears Falls" genannt. Fährt man ein Stück weiter, erreicht man an einer weiteren Brücke bei GPS N 20.822088, W 156.138141 einen ebenfalls lohnenswerten Fall, den es lohnt abzulichten. Das beste Fotoergebnis erzielt man, wenn über die Brücke fährt und bergauf den Wagen abstellt.
Auf der weiteren Fahrt halten wir an, da es schon von weitem qualmt, nicht das hier der Wald brennt, nein am Straßenrand werden direkt vom Anhänger aus, leckere Flattermann gegrillt. Da das Interesse der sogenannten "Huli Huli Chicken" außer von uns, auch noch durch einige andere vorbeifahrenden geweckt ist, beschließen wir diese gleich mal für 8 $ das Stück nebst Beilagen zu probieren. Eine willkommende Abwechslung, zwar sind die Beilagen fast schon kalt, aber der Flattermann hat uns beiden gut geschmeckt.
Kurz nach dem MM 25 biegen wir linkerhand in die Nahiku Road ab. Diese 2,5 Meilen führen bis zum Meer, wo die Straße endet. Je mehr wir uns dem Meer nähern, umso dichter wird der Wald, die Bäume bilden einen Tunnel über der Straße, es ist wildromantisch schön, ebenso der Ausblick am Ende der Straße über das Meer und den Regenwald.
Wieder zurück auf der Hana Rd. ist bald nach dem MM 32 linkerhand der Wai’anapanapa State Park mit dem Wai’anapanapa Black Sand Beach. Schon von oben sieht man die Cave, die Frischwasser enthält. Diesen kleinen Abstecher sollte man sich nicht entgehen lassen.
Hana lassen wir links liegen, wir haben schon zu viel Zeit bei den vielen Fotostopps verloren und wollen weiter zum südlichen Teil des Wai’anapanapa Black Sand Beach. Die Streckenführung wird immer interessanter und die Straße immer schmaler, wir erreichen die "Seven Pools". Mehrere Bäche kommen hier aus den Bergen zusammen und schaffen stufenförmig mehrere untereinander liegende Pools. Gespeist werden sie durch den River.
Am Eingang zum Haleakala Nationalpark haben wir mit unserem Annual Pass freien Eintritt. Die Parkplätze sind gut gefüllt, wir besuchen das Visitor Center, an dem es über einen ½ Meilen Rundweg zu den Seven Pools geht.
Wieder on the Road kommen wir an der schneeweißen "St. Paul Catholic Church- Kipahulu" vorbei, die direkt rechts neben der Straße zum Vorschein kommt, GPS: N 20.654227, W 156.054292. Wir halten an und machen ein paar Fotos, dann geht es auch schon wieder weiter.
Einen weiteren lohnenswerten Stopp legen wir bei GPS N 20.635716, W 156.123708 ein, hier befindet sich rechterhand der Kaupo General Store. Ein Laden voller Krimskrams, mit vielen alten Kameras hinter der Theke, Flaschen, Dosen, Schilder und alles Mögliche steht in den Holzregalen. Alles altes Zeug, das aber schön dekoriert ist und so wieder interessant aussieht. Es gibt auch Lebensmittel, die man für das tägliche Leben so braucht und zur Erfrischung ein paar Snacks und gekühlte Getränke.
Nun geht es weiter Richtung Westen, die Südroute entlang über den Pi’ilani Hwy. Hier waren wir uns im Vorfeld unsicher, da die Straße zum Teil als 6 Meilen lange Dirtroad ausgewiesen ist und es zudem vorher auch noch geregnet hat. Bekanntlicherweise werden die Dirtroads dann unpassierbar.
Es stellt sich aber heraus, dass unsere Bedenken überflüssig sind. Zwar geht es an Felsüberhänge sowie am Meer steil bergab an sehr schmalen Stellen entlang, wo nur ein Auto durchpaßt. Aber im Vergleich zu den Dirtroads im Südwesten der USA ist das hier absolut easy. Es sind auch nicht 6 Meilen ununterbrochene Dirtroad, sondern diese wechseln sich immer wieder mit Passagen ab, die asphaltiert sind.
Schließlich ändert sich die Landschaft und man fährt entlang an grünen Wiesen, so wie man sich Irland oder Schottland vorstellt. Rechterhand präsentieren sich die Bergflanken des Haleakala, der Gipfel selbst ist bei prächtigem Wetter sehr gut zu erkennen.
Weiter fahren wir durch das Hochland der Insel, von hier oben können wir den Sonnenuntergang gut beobachten, der Tag neigt sich dem Ende. Als wir Kahului erreichen ist es bereits dunkel, von dort wieder zurück nach Kihei, zu unserer Unterkunft. Die Reststrecke zog sich sehr, um 18:30 Uhr sind wir wieder zurück.
Als Fazit können wir die "Road to Hana" nur empfehlen und den Rat geben, so früh loszufahren, wie eben möglich. Denn es gibt viel zu sehen und man kommt nur langsam voran. Allein die Vegetation mit tropischen Pflanzen in gigantischen Größen macht die Fahrt zu einem Erlebnis. Aus zeitlichen Gründen muss man sich die interessantesten Highlights heraussuchen. Abends fällt man dann todmüde, aber mit vielen gewonnenen Eindrücken, ins Bett.
13. Tag, Montag 12.11.2012
Strecke: Maui - 12.11.2012
Gefahrene Strecke: 139 Meilen - 224 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 200
Condo Koa Lagoon: 153,23 $ - 123,34 € incl. tax & cleaningfee
Letztes Update am 20.12.2012
© by Andreas Mai