Puerto Rico & Cruise Tour 2011-1
• Grenada - Kleine Antillen
Um 8 Uhr erreichen wir Grenada, die Gewürzinsel ist die südlichste Insel der Antillen, die mit ihren Schwesterinseln Carriacou und Petit Martinique einen unabhängigen Commonwealth Staat bildet. Grenada ist die Gewürzinsel der Karibik, hier wachsen pro Quadratmeter mehr Gewürze als sonst irgendwo auf der Welt. Die Antilleninsel ist bekannt für Zimt, Nelken, Ingwer, Kakao und natürlich Muskatnuss, die sogar auf der Landesflagge prangt. Im Inneren der Insel erheben sich bis zu 900 Meter hohe, erloschene Vulkankegel, die vom Regenwald und Gewürzplantagen bedeckt sind. Es gibt viel zu entdecken, Kraterseen, zahlreiche Wasserfälle, alte Forts und warme Quellen und nicht zu vergessen die Hauptstadt St. George´s.
Nachdem die Millennium am Pier angelegt hat und das Schiff für die Passagiere freigegeben wurde, sind wir mit einer der ersten die an Land gehen. Natürlich wollen wir die Insel erkunden, jedoch nicht auf eigene Faust, dazu fehlt uns auf der Insel der Gewürze einfach der Überblick.
Die Infos, wo und wie die exotischen Gewürze wachsen und verarbeitet werden, kann man am besten durch eine organisierte Tour erfahren. Daher haben wir im Vorfeld die "West Coast and Nutmeg Plantation" Tour gebucht. Um 8:30 Uhr erreichen wir pünktlich das Hafengebäude, von wo aus die 4,5 stündige Tour startet.
Mit einem Kleinbus fahren wir von St. Georges aus die Westküste in Richtung Norden. Wir, dass ist eine kleine überschaubare Gruppe von nur 10 Leuten, bestehend aus Amerikanern, Kanadiern und natürlich uns, die zwei Deutschen aus Köln.
Kurz vor Erreichen des kleinen Fischerdorfes Gouyave geht es vor der Brücke rechts ab, zu "Dougladston Spice Estate", die älteste Gewürzplantage auf Grenada und auch die älteste noch vorhandende Gewürzplantage in der Karibik.
Hier ist die Zeit wirklich stehen geblieben und es kommt einen vor, dass auch die Arbeiter der Plantage noch von der guten alten Zeit übriggeblieben sind. Alles wird noch auf die alte herkömmliche Art und Weise gemacht und nach modernen Maschinen kann man lange suchen. Sicher hat Dougladston schon mal bessere Zeiten gesehen, aber gerade das macht den Flair dieser Plantage aus.
Im Hauptgebäude sind die verschiedenen Gewürze auf großen Tischen ausgebreitet. An jedem der Tische stehen Bedienstete, die dafür zuständig sind die Gewürze zu erklären und die Fragen der Besucher zu beantworten.
Wir erfahren, dass die auf Bäumen wachsende Muskatnuss eigentlich gar keine Nuss ist. Der immergrüne Baum, der bis zu 100 Jahre alt werden kann, trägt etwa ab dem achten Jahr pfirsichartige Früchte. Der Kern dieser goldgelben Frucht ist die Muskatnuss.
Draußen auf dem Gelände befinden sich die sogenannten "Boucan", das sind große rollbare Schubladen, auf ihnen werden Muskatblüte, Kakao, Zimt, Piment oder Nelken in der Sonne getrocknet, fängt es an zu regnen kann man diese schnell unter die Gebäude bzw. die Dächer schieben.
Wenn man Gewürze kaufen möchten, bietet sich hier die Gelegenheit. In kleinen Plastiktüten werden zum Beispiel Nelke, Zimt, Muskatnuss, Muskatblüte und Lorbeerblätter verkauft. Da Dougladston kein Eintrittspreis verlangt, wird gerne ein Trinkgeld angenommen.
Zweiter Stopp in dem nahegelegenen Fischerdörfchen Gouyave ist die "Gouyave Nutmeg Factory". Direkt an der Hauptstraße in Gouyave, etwa 100 m hinter der Tankstelle ist die Fabrik auf der linken Seite der Straße, die wir nun besichtigen.
Wir werden aufgefordert, die vielfältigen Blätter in die Hand zu nehmen und zu erraten um welche Gewürze es sich handelt, dabei darf reichlich geschnüffelt werden. Dann wird im Detail erklärt, wie die verschiedenen Gewürze geerntet und verarbeitet werden.
In dem 3-stöckigen Gebäude wird die Verarbeitung der Muskatnuss sehr deutlich. Hier werden die Nüsse in endlos langen Regalen getrocknet, sortiert und in Säcke abgefüllt. Berge von braunen Nüssen und überall würziger Duft. Die einzige elektrische Maschine knackt die Nussschalen, alle anderen Arbeiten werden per Hand ausgeführt.
Die Führung dauert etwa 20 Minuten und wer weiß schon, dass die Nuss, die ja eigentlich keine Nuss sondern ein Samenkern ist, ätherische Öle besitzt und auch in der Kosmetikindustrie genutzt wird. Und auch die gute alte bayrische Weißwurst würde ohne die Würze der Muskatnussblüte, nur halb so gut schmecken.
Nach der Besichtigung der Fabrik in Gouyave fahren wir zum Grand Etang National Park. Von der Küstenstraße geht es ins Landesinnere über kleine aber gut zu befahrene Straßen. Unser Fahrer kennt die Gegend genau, er weiß wo die verschiedensten Bäume, Sträucher und Pflanzen wachsen. Wir halten immer mal wieder, steigen aus dem Bus und schnuppern an den unterschiedlichsten Blättern und Zweigen.
Nach einer Stunde Fahrt mit vielen kurzen "Schnupperpausen" erreichen wir den Grand Etang National Park. Mittlerweile hat es so richtig stark angefangen zu regnen, kein Wunder auch, wir sind ja mitten im Regenwald, an eine Besichtigung ist momentan nicht zu denken. Wir alle stellen uns erst mal unter und werden mit Getränken versorgt.
Nach einer halben Stunde, es regnet nun zum Glück nicht mehr so stark, besichtigen wir das "Grand Etang Welcome Center" mit seinem Hauptgebäude und den Nebengebäuden, in welchen wir einen ersten Überblick über das Gebiet mit seiner Flora und Fauna von Grenada erhalten.
Der Np. ist das größte Naturschutzgebiet der Insel und die Heimat unzähliger Palmenarten, tropischer Bäume und riesiger Baumfahne. Mitten im National Park befindet sich der Grand Etang See, ein Vulkankratersee.
Von dem Grand Etang Welcome Center, erhält man einen ersten Überblick über das Gebiet. Wir befinden uns auf einer Höhe von über 500 Metern, von hier aus führen Spazierwege und Wanderstrecken durch das tropische Grün. Aufgrund des schlechten Wetters begibt sich jedoch kein Besucher auf Wanderschaft.
Um 13 Uhr erreichen wir wieder die Hauptstadt St. Georges, damit ist unsere "West Coast and Nutmeg Plantation" Tour leider beendet. Noch ein Tip für unseren Fahrer, dieser hat uns wirklich sehr gut informiert und kannte wie man so schön sagt jeden Baum und Strauch auf der Insel.
Nun wollen wir uns noch St. Georges anschauen, die Stadt ist umgeben mit Hügeln auf denen noch aus der französischen Kolonialzeit zwei solide Festungen, Fort George und Fort Frederick stehen.
Das geschäftige Leben spielt sich hier links und rechts der Straßen ab, wo überall kleine Händler ihre Waren anbieten und dies geschieht durchaus recht aufdringlich. Nur ein kurzer interessierter Blick auf die angebotenen Waren reicht und man hängt mittendrin im Verkaufsgespräch. Ist schon etwas nervig, wenn man gerade einen Händler abgewimmelt hat und nach ein paar Metern der nächste Händler sein Geschäft wittert.
Wir schlendern weiter durch die Straßen, die zum Teil recht steil auf und ab führen. Je weiter wir uns vom Hauptgeschehen entfernen, umso so mehr bekommt man das wahre heimische Leben in St. Georges mit, Kleine Gassen, Bretterbuden und Rasterzöpfe begegnen uns, aber auch zwei Kids die uns freundlich begegnen.
Die Carenage entlang des Hafens gilt gemeinsam mit der Young-Street als Haupteinkaufsstraße. Hier duftet es nicht nur nach Muskatnüssen, sondern auch nach Vanille, Nelken, Lorbeer, Zimt, Safran und Ingwer. Hier kann man handgefertigte Souvenirs erstehen und sich mit Gewürzen eindecken.
Nach unserem Rundgang durch St. Georges peilen wir das Hafenterminal an, um wieder zum Schiff zurückzukehren. Hier sind auch nochmal einige Geschäfte, wer bisher noch kein Andenken oder Souvenir gefunden hat, für den bietet sich jetzt noch Mal die Gelegenheit evtl. etwas Passendes zu finden.
Hinter dem Hafenterminal erwartet uns eine farbenprächtige Musikgruppe, die zum Abschied ihr Bestes gibt, um den ein oder anderen Dollar zu verdienen.
Auf der Millennium ist nach den allabendlichen Shows im Celebrity Theater, heute noch ein weiterer Programmpunkt, der auf der Tagesordnung steht und auf dem Pooldeck stattfindet.
Die sogenannte Themenparty sowie ein riesiges Fruchtbuffet ist aufgebaut. Um 22:45 Uhr beginnt das Spektakel, die Celebrity Tänzer sorgen bei lauter Musik für Stimmung und wer noch nicht genug zum Essen bekommen hat, der darf sich jetzt nochmal freuen und für heute zum letzten Mal am Fruchtbuffet zulangen.
Grenada
Strecke: Barbados - Grenada
Entfernung bis nach Grenada: 162 Seemeilen
Anzahl der gemachten Fotos: 190
Sonnenaufgang: 6:30, Sonnenuntergang: 17:58
Abendkleidung: Leger
Letztes Update am 21.05.2011
© by Andreas Mai