Desire Tour 2015
Die Nacht war wirklich kurz, nachdem wir gestern Abend erst um Mitternacht ins Bett kamen und heute Morgen bereits um 5:30 Uhr wieder wach sind. Da das Motel kein Frühstück anbietet, fahren wir direkt ins Gold Coast um dort die knurrenden Mägen für 7,99 $ pro Person am Buffet zu füllen. Eine Fahrt über den Strip genehmigen wir uns noch vorher, um schon einmal ein klein wenig Vegas Feeling zu erhaschen, bevor wir die Stadt wieder verlassen werden. Denn nach dem Buffet wollen wir das heutige Tagesprogramm angehen, das wir ganz und gar im Death Valley verbringen werden.
Wir erledigen noch die ersten Einkäufe im Walmart, bevor wir Vegas in Richtung Westen, verlassen, über Pharump fahren wir zu unserem ersten Ziel nach Dante´s View. Rund 7 Meilen südlich vom Zabriskie Point geht die Dantes View Road vom Highway 190 ab. Von der Abfahrt aus sind es noch 13 Meilen über eine lange kurvige Straße bis zum View Point. Besonders das letzte Stück mit seinen Haarnadelkurven wird richtig anspruchsvoll, ein wahrer Genuss. Auf der Fahrt hierher kann man auf der linken Straßenseite die Billie Mine erkennen, in der Borax gewonnen wird. Unterhalb der Mine befindet sich Ryan, ein Minenarbeitercamp aus den 1920ern. Beides ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nachdem wir ab Vegas nun insgesamt 3,5 Stunden unterwegs sind, erreichen wir in 1669 mtr. Höhe das Ende der Straße, wo sich ein großer Parkplatz befindet.
• Twenty Mule Team Canyon
• Zabriskie Point
• Golden Canyon
• Artist Drive
• Sand Dunes
Nun stehen wir an dem berühmten Aussichtspunkt und haben einen gigantischen Blick in das Death Valley, über seine gesamte Länge nach Norden und Süden und auf die gegenüber liegenden Panamint Mountains mit ihrer höchsten Erhebung, dem Telescope Peak mit 3.368 Metern Höhe. Zu Füßen von Dantes View liegt die ausgetrocknete Salzpfanne von Badwater. Das besondere an diesem View Point ist jedoch nicht nur der Ausblick in die Ferne, sondern auch, dass man nach einem kurzen Trail, gleichzeitig den tiefsten (Badwater) und höchsten Punkt der USA, Mount Whitney mit 4418 mtr. sehen kann, hierzu ist allerdings klare Sicht Voraussetzung. Die Mühe den ca. 320 mtr. langen Trail entlang zu gehen lohnt sich, denn vom Parkplatz aus, ist dieser Ausblick nicht möglich. Alternativ kann man auch den Hügel im Norden des Parkplatzes erklimmen, dieser Weg ist aber länger und noch etwas schwieriger zu gehen. In einem windgeschützten Bereich ist eine kleine Picknickarea und auch Toiletten sind vorhanden.
GPS Parkplatz Dante´s View: 36.220620, -116.726471
Benötigte Zeit Dante´s View: 40 Minuten
Nun geht es die gleiche Strecke wieder hinab bis zum Highway 190, wir wollen jetzt zum Twenty Mule Team Canyon, ein kleiner ca. 2 Meilen langer Canyon, an dem wir praktisch dran vorbeifahren. Ein kleines Paradies für Liebhaber bunter Steinfarben, so viel bunte Felsen und Hügel auf einer solch kurzen Strecke findet man selten.
Der Canyon ist eine Einbahnstraße und man fährt über eine gute Gravelroad, die auch bei trockenem Wetter mit normalem PKW zu befahren ist. Zum Ende dieser zwei Meilen Strecke fahren wir als Oberhighlight auch noch durch eine kurvige, kleine, aufregend schöne Schlucht, danach erreichen wir wieder den Highway, das war es, kurz, knackig und schön.
GPS Twenty Mule Team Canyon: 36.409604, -116.794735
Benötigte Zeit Twenty Mule Team Canyon: 20 Minuten
Das eintauchen in die Badlands war schon einmal ein kleiner Vorgeschmack, bevor wir den berühmten Zabriskie Point ansteuern, dieser gehört zum Pflichtprogramm, wenn man im Death Valley unterwegs ist und da wir eh weiter Richtung Norden müssen, kommen wir automatisch an ihm vorbei. Es handelt sich hier um einen Aussichtspunkt der durch seine faszinierende Erosionslandschaft bekannt wurde und bequem mit dem Auto zu erreichen ist. Vom Parkplatz aus führt ein leicht ansteigender Fußweg auf die Kuppe des Hügels hinauf.
Permanent halten hier Busse an und eine nicht abreißen wollende Kette von Touristen quält sich in der prallen Sonne den kurzen Weg hinauf zur Spitze, um einen der schönsten und skurrilsten Aussichtspunkte zu genießen, die das Death Valley zu bieten hat. Auch wir gliedern uns notgedrungen in diese Prozession ein. Der Ausblick entschädigt jedoch für den Andrang. Auch bei 40° C (105° F) genießen wir den Aufenthalt und können einen Besuch nur weiter empfehlen.
GPS Parkplatz Zabriskie Point: 36.420899, -116.810078
Benötigte Zeit Zabriskie Point: 40 Minuten
Nun fahren wir ein kurzes Stück weiter nördlich bis nach Furnace Creek und biegen Richtung Süden in die Badwater Road ein. Schon nach 2 Meilen sehen wir linkerhand den Parkplatz des Golden Canyons. Hier stoppen wir, denn wir wollen dieses weitere Highlight im Death Valley besuchen. Am Parkplatz nebst Toilettenhäuschen ist eine Info-Tafel, in einer Box liegen Self Guided Tour Broschüren, die man sich für einen kleinen Obolus mitnehmen darf, die Box war bei unserem Besuch jedoch leer. Eine danebenstehende Infotafel mit Karte reicht aber auch für die ersten Informationen aus.
Mit reichlich Wasser gewappnet nehmen wir den Interpretive Trail in Angriff. Der Trail folgt dem von hohen Canyonwänden malerisch eingerahmten Flussbett ohne nennenswerte Steigung. Wir tauchen ein in eine fantastische Farbenwelt, die Felsen schimmern in den verschiedensten Schattierungen von Gold-, Orange- und Rottönen. Zahlreiche Seitencanyons bieten unterwegs immer wieder Gelegenheit für interessante Abstecher. An einigen Stellen kann man erkennen, dass es hier früher einmal eine asphaltierte Straße gegeben hat, die durch den Canyon führte. Diese wurde aber 1976 während eines Unwetters zerstört.
Nach 45 Minuten erreichen wir das Ende des Trails, wir gehen noch ein paar Hundert Meter weiter bis zu der sogenannten Red Cathedral, einem natürlichen Amphitheater aus steilen, roten Sandsteinklippen. Der Trail ist insgesamt sehr einfach zu begehen und überwindet auf der Länge von einer Meile one way einen Höhenunterschied von 91 Metern. Wir gehen den gleichen Weg wieder zum Parkplatz zurück, den wir nach gesamt 75 Minuten erreichen.
Wer die Wanderung etwas verlängern möchte, folgt vom Ende des Interpretive Trail (Markierung 10) dem steilen Pfad hinauf zum Zabriskie Point, 2,5 Meilen one-way ab Trailhead, Steigung insgesamt 290 Meter. Eine Alternative für den Rückweg vom Zabriskie Point zum Trailhead ist der durch einige Kraxelpartien etwas anspruchvollere Weg durch die Gower Gulch. Vom Ende dieser Schlucht führt ein Pfad am Fuße der Felsen entlang Richtung Norden zurück zum Parkplatz.
Besonders spektakulär ist die Wanderung gegen Abend, wenn die hohen Felswände auf beiden Seiten des Weges in kräftig leuchtenden Goldtönen erstrahlen. Und nicht vergessen viel Wasser mitnehmen, selbst wenn einem zwei Meilen insgesamt nicht viel erscheinen, es ist extrem trocken.
GPS Parkplatz Golden Canyon: 36.420601, -116.846893
Benötigte Zeit Interpretive Trail bis Red Cathedral in & out: 75 Minuten
Wir folgen der Badwater Road für weitere 6,6 Meilen südlich, hier biegen wir in den Artist Drive ab, ein weiteres lohnendes Ziel. Nach der Bewältigung des Interpretive Trails in der Gluthitze, ist der Artist Drive sicher eine gute Wahl, denn mit dem Auto fährt man bequem über einen gut ausgebauten Rundkurs (Einbahnstraße in nördlicher Richtung) zu teilweise bizarren Felsformationen.
Diese schimmern in verschiedenen Farben orange, gold, gelb, braun, grün und man fährt mit dem Auto direkt an den Felsen vorbei. Highlight des ca. 9 Meilen langen Weges ist die Artists Palette im hinteren Teil des Weges An manchen Stellen ist die Straße nicht besonders breit und man muss auf einige "Dips" (gewaltige Bodenwellen) gefasst sein.
GPS Abzweig Artist Drive: 36.329996, -116.829913
Benötigte Zeit Artist Drive: 40 Minuten
Den Abschluss für heute werden die Mesquite Flats Sand Dunes sein, diese liegen etwas nördlich des Highway 190, östlich von Stovepipe Wells Village. Wenn man das Death Valley durchquert kommt man zwangsläufig an ihnen vorbei. Man erkennt sie schon von weitem, besser gesagt die größte der Dünen, die Star Dune liegt zentral in dem Sandfeld an der Stelle, wo der Wind den Sand ständig auftürmt. Dadurch ist ihre Position und Form relativ konstant. An ihrer höchsten Stelle ragt sie rund 35 Meter empor. Etwa 3 Kilometer Luftlinie ist sie vom Highway 190 entfernt.
Wir parken unseren Wagen wie auch alle anderen Besucher auf dem befestigten Parkplatz und gehen nur ein ganz kurzes Stück zu Fuß querfeldein in Richtung den Dünen. Einen ausgeschilderten oder gar befestigten Weg sucht man hier vergebens. Immerhin können wir so die Routenlänge und die Aufenthaltsdauer selbst bestimmen und uns die schönsten Stellen selber aussuchen, oder den Ort für das perfekte Foto, wenn es denn dieses geben sollte.
GPS Mesquite Flats Sand Dunes: 36.621035, -117.105667
Benötigte Zeit Mesquite Flats Sand Dunes: 10 Minuten
Danach verlassen wir das Death Valley, überqueren nach ein paar Meilen Fahrt die Staatsgrenze von Kalifornien nach Nevada, folgen dem Highway 374 weiter nach Beatty, wo wir das Motel 6 für eine Nacht vorgebucht haben. Beim einchecken sind wir etwas überrascht, denn für WIFI werden 5 $ verlangt. Danach duschen, Tagesbericht schreiben und im benachbarten Denny´s essen gehen. Das wars, der erste Tag geht zu Ende.
Strecke: Las Vegas - Beatty
Gefahrene Strecke: 237 Meilen - 381 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 106
Motel 6: 73,56 $ - 64,95 € incl. tax
Letztes Update am 24.10.2015
© by Andreas Mai