Desire Tour 2015
Heute geht es wieder zur Hole in the Rock Road (HITRR), wo wir zum Neon Canyon und der am Ende des Canyons befindlichen Golden Cathedral wandern wollen. Eine Wanderung für die wir ca. einen halben Tag eingeplant haben. Von Escalante aus fahren wir zunächst zur HITRR, diese liegt südöstlich von Escalante. Am Abzweig vom Hwy. 12 folgen wir der HITRR für ca. 16 Meilen, bis zum Abzweig wo das Hinweisschild "Egypt" steht. Dort biegen wir links ab und fahren ca. 10 Meilen bis zum Parkplatz am Ende der Gravelroad.
Der Anfang dieser 10 Meilen ist relativ gut zu befahren, recht eben, sandig, teilweise felsiger Untergrund. Am Ende der Road müssen wir einige sehr sandige und steile Abschnitte bewältigen, dabei sind zwei Stellen besonders heikle, dies ist mit unserem Jeep Grand Cherokee mit 4-wheel jedoch kein Problem. Mit einem Midsize SUV hätte man hier wohl Schwierigkeiten, man erkennt deutlich, dass hier so mancher Unterboden schon aufgesetzt hat, da wird Mensch und Material einiges abverlangt. Am Ende der Road erreichen wir den Parkplatz der gleichzeitig auch der Trailhead ist, wo schon 2 Autos parken, wir scheinen also nicht allein unterwegs zum Neon Canyon zu sein.
6. Tag, Mittwoch 23.09.2015
Am Trailhead tragen wir uns in den Trailregister mit Namen, Anzahl der Wanderer u.s.w. ein. Von hier oben aus, haben wir einen wunderbaren Ausblick, bis weit hinein in das nördliche Grand Staircase. Und man erkennt gut die markante Silhouette des Round Dome, dieser Berg wird der wichtigste Orientierungspunkt auf dem gesamten Trail für uns sein, da sich dieser ganz in der Nähe am Eingang zum Neon Canyon befindet. Da man unterwegs recht häufig den Sichtkontakt zu dem Berg verliert, haben wir sicherheitshalber auch unser Navi dabei, auf dem wir die wichtigsten Orientierungspunkte gesetzt haben.
Viel wichtiger ist es aber eine Navigationshilfe für den Rückweg dabei zu haben, sei es in Form eines Navis oder eines Kompasses, da man nun im Gegensatz zu dem Hinweg keinen markanten Punkt wie den Round Dome mehr hat. Aber soweit ist es noch nicht, wir müssen erst mal hinkommen, es geht endlich los. Vom Trailhead aus, geht es herunter auf eine große Ebene. Einige, unterwegs aufgestellte Steinfiguren, weisen auf den richtigen Weg. Unten angekommen ist die Landschaft von rotem Sand, kargen Sträuchern und Felsplatten geprägt. Doch auch so langweilig wie die Landschaft aussieht, wir finden ganz recht interessante Felsformationen.
Nach einer Gehzeit von rund 2 Stunden erreichen wir den Canyonrand und sehen zum ersten Mal den Escalante River mit seiner üppig grünen Vegetation. Von hier oben können wir, nach etwas suchen, den sichtbaren Pfad erkennen, der zum Eingang des Neon Canyons führt. Der Abstieg in den Canyon ist recht unproblematisch, es geht immer über den sehr sandigen Pfad hinab.
Schon nach einigen Gehminuten stehen wir unten am Escalante River, den gilt es jetzt zu durchqueren. Unsere Neoprenschuhe die wir dabei haben, kommen nun zum Einsatz. Da wir die Strömung nicht so richtig einschätzen können, tasten wir uns sehr langsam und vorsichtig zur Flussmitte. Die Strömung ist jedoch nicht besonders stark und das Wasser ist noch nicht einmal knietief. Auf der anderen Flussseite angekommen, geht es nun weiter in Richtung Neon Canyon.
Sehr angenehm ist, das wir jetzt durch die hohen Canyonwände, der Sonne nicht mehr schutzlos ausgesetzt sind. Die letzte Meile bis zur Golden Cathedral laufen wir in einem kühlen und schattigen Canyon. Der Canyon beeindruckt durch seine hohen und gestreiften Canyonwände. Neben dem rot-orangen Grundton finden wir hier auch schwarze, vertikale Streifen, dies ist der schönste Abschnitt im Canyon, zusätzlich bringen die Cottonwood Trees noch zusätzliche Farbe ins Spiel.
Nach 3 Stunden haben wir unser Ziel endlich erreicht, wir stehen in der Golden Cathedral. Verpassen kann man diese nicht, da der Weg hier endet. In der Mitte der steinernen Cathedrale befindet sich ein See. Wahrscheinlich ist dieser immer da, weil kaum Sonnenlicht in das Innere fällt, um den See verdunsten zu lassen. Das beeindruckende Merkmal der Golden Cathedral sind die zwei Löcher direkt über dem See. Hier haben Wasser und Flash Floods Jahrtausende lang am Fels genagt und gebohrt, so dass diese zwei imposanten Löcher im Fels entstanden.
Das beste Licht zum Fotografieren hat man entweder am Vormittag oder am späten Nachmittag. Zu dieser Zeit scheint die Sonne noch nicht direkt in den Canyon hinein. Bei unserem Besuch war es bereits 13 Uhr und schon zu spät für die optimalen Fotos, da das Sonnenlicht bereits in den Canyon schien. Die Golden Cathedral ist so riesig, dass ich sie nicht komplett in den Bildausschnitt meiner Kamera bekomme, nur ein Panorama aus mehreren Fotos schafft Abhilfe.
Nachdem wir die Golden Cathedrale aus allen Richtungen abgelichtet haben und wir uns vom Hinweg erholt haben, machen wir uns fertig für den Rückweg. Nun wandern wir wieder auf dem gleichen Weg, wie wir her gekommen sind. Um es gleich vorweg zu nehmen, der Rückweg hat es wirklich in sich, es ist der härteste Teil des Hikes. Es gilt ca. 600 Höhenmeter zu überwinden und dies zum Teil durch tiefen weichen Sand. Zwei Steigungen müssen wir überwinden, besonders die zweite Steigung ist sehr kräftezehrend.
Und wie eingangs schon erwähnt, haben wir jetzt absolut keinen Orientierungspunkt mehr, die Fußstapfen die man im Sand zwar erkennt, verlaufen zum Teil in alle Richtungen und sind keine verlässliche Hilfe, um zum Trailhead zurück zu finden. Gut das wir das Navi dabei haben, so laufen wir einfach von einem Wegpunkt zum Nächsten. Die gesamten Koordinaten, angefangen vom Abzweig HWY 12 bis zur Golden Cathedral haben wir hier zusammengestellt:
Nach gesamt 7,5 Stunden erreichen wir wieder den Trailhead, wo am Parkplatz unser Wagen steht. Wir unterhalten uns noch mit einem Deutschen aus Kassel, der hier für 3 Tage sein Zelt aufgeschlagen hat und die Gegend erkunden will. Von ihm erfahren wir auch, dass die Cottonwood Canyon Road (CCR) aufgrund starker Regenfälle gesperrt ist. Diese wollten wir morgen eigentlich durchfahren, da müssen wir unser Programm wohl notgedrungen ändern.
Anfangs hatten wir für heute Nachmittag noch vorgehabt zum Kiva Koffeehouse zu fahren, dafür ist es aber bereits zu spät. Wer in dieser Gegend ist sollte dieses nicht auslassen, es befindet sich etwas versteckt am HWY 12. Von der Straße aus, sieht man nur ein Schild, das auf dieses versteckte Juwel hinweist. Wüsste man es nicht, so fährt man höchstwahrscheinlich dran vorbei, da das Gebäude vom Highway aus nicht zu sehen ist.
Strecke: Escalante - Escalante
Gefahrene Strecke: 64 Meilen - 103 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 76
Motel Circle D: 80,55 $ - 71,90 € incl. tax
Letztes Update am 24.10.2015
© by Andreas Mai