Deep Southwest Tour 2011-2
• Las Vegas
• Valley of Fire SP.
Heute Morgen ist relaxen angesagt, denn wir wollen erst gegen Nachmittag zum Valley of Fire aufbrechen und bis dahin haben wir noch jede Menge Zeit, und die wollen wir nutzen. Da wir zum ersten Mal im Orleans sind und die Poolanlage noch nicht kennen, geht es runter zu den Pools. Die von einem tropischen Garten umgebene Poollandschaft mit Whirlpool ist für Hotelgäste kostenlos.
Am Eingang bekommt jeder Gast kostenlos Badetücher. Der Zugang zum Pool ist nur mit der Zimmerkarte möglich. Zwei Pools laden zum abkühlen ein, der eine Pool ist ausreichend groß, um einige Runden zu schwimmen, der andere ist eher für Kinder gedacht und lädt zum planschen ein.
Wie fast überall mangelt es an Liegestühlen, wir haben Glück und können noch welche ergattern. Durch den Hotelkomplex ist zumindest morgens ein Teil der Anlage noch im Schatten, so dass man vor den direkten Sonnenstrahlen geschützt ist und man nicht gnadenlos, wie ein Hähnchen gegrillt wird. Platz ist auch ausreichend vorhanden, so kommt man dem Nachbarn nicht zu nahe.
Die Palmen und das Grün lockern das Ganze etwas auf, jedoch ist der Gesamteindruck der Anlage nicht mit einem fünf Sterne Hotel zu vergleichen. Allein der Blick auf die betagte Hotelfassade, die doch schon etwas in die Jahre gekommen ist, trägt dazu bei.
Um 14 Uhr brechen wir auf, um zum Valley of Fire (VoF) zu fahren, neben dem Red Rock Canyon ist dies Nevadas ältester State Park und eine gelungene Abwechslung, um dem Trubel des Spielerparadieses zu entkommen. Im VoF findet man besondere Sandsteinformationen, die sich im Laufe von Millionen von Jahren durch Natureinflüsse gebildet haben. In den Morgen- und Abendstunden wird der Park seinen Namen mehr als gerecht, denn dann glühen die Felswände in einem knallenden Rot bis dunklen Violett.
Den Park kann man von zwei Seiten her erreichen, über den West- und über den Osteingang. Den Westeingang hat man in ungefähr 1 Stunde erreicht. Von Vegas aus fährt man über die Intersate 15 nach Norden bis zum Exit 75, über den gleichnamigen VoF Highway folgt man dann den Schildern bis zum State Park.
Wir haben uns entschlossen den Park nicht über den Westeingang anzusteuern, sondern den Osteingang über eine landschaftlich wesentlich schönere Strecke anzufahren. Zunächst fahren wir südöstlich nach Henderson, über die Lake Mead Dr. (564) biegen wir auf die Northshore Road ab, die uns bis zum Osteingang des Valley of Fire führt. Diese Variante hat den Vorteil, dass wir den landschaftlich schönen Teil noch bei Tageslicht erleben, auf der Rückfahrt verlassen wir den Park dann über den Westeingang und fahren über die schnellere Strecke I15 wieder zurück nach Vegas.
Doch soweit ist es noch nicht, wir sind gerade aus Vegas raus, ein Blick auf die Außentemperaturanzeige zeigt, dass es heiß werden wird in der Wüste, 114° Fahrenheit, also stolze 45,5° Celsius und um es vorweg zu sagen, dieser Wert wird später noch getopt.
Wir sind auf der Lake Mead Dr. unterwegs und erreichen die Fee Station, der Eingang zum Erholungs- und Naturschutzgebiet, das unter der Verwaltung der US-Bundesbehörde National Park Service steht. Zugang haben diejenigen die entweder den Annual Pass vorzeigen können und somit kostenfrei das Gebiet erkunden können, oder 10 $ Eintritt zahlen. Das beliebte Naherholungsgebiet, das insbesondere die Einwohner von Las Vegas nutzen, bietet einen riesigen Stausee, Badestrände, Bootsmarinas und Campingplätze.
Kurz nach der Fee Station biegen wir links auf die Northshore Road ab. Schon nach kurzer Fahrt bietet sich die Gelegenheit, an einer der Dirt Roads abzufahren, die zum Lake Mead führen, von wo man einen schönen Blick auf den See hat.
Die Fahrt über die Northshore Road ist wirklich toll, die Straße ist in einem hervorragenden Zustand, gut und breit ausgebaut, es sind nur wenige Autos unterwegs und es ist ein Genuss hier entlang zu fahren. Anfangs hatten wir noch vor, zu den Anniversary Narrows oder zu Bowl of Fire zu fahren, aber bei der Hitze lassen wir dies besser.
Nach 1,5 Stunden Fahrt erreichen wir den Osteingang des Valley of Fire´s. Doch bevor wir in den Park reinfahren, entdecken wir vorher noch einige interessante Felsformationen, die im tiefen rot erstrahlen. Wir halten rechts vom Highway und gehen die paar Schritte zu den Felshügeln.
Schwierig ist es die Felsformationen abzulichten, da sich diese in einiger Höhe in der Felswand befinden. Um eine Klettereinlage scheine ich nicht herum zu kommen. In ein paar Schritten ist die Felswand jedoch überlistet, zunächst finde ich keinen geeigneten Standpunkt, um in Ruhe ein paar Fotos machen zu können.
Dies ist nur möglich, indem ich mich mit einer Hand an den Fels festklammere und mit der anderen die Knipse einigermaßen ausrichte und aus freier Hand den besten Blickwinkel suche, das mir dann schließlich ganz gut gelingt.
Valley of Fire
Wir sind noch gar nicht richtig im Park, da ist schon der erste Stopp angesagt. Denn das erste richtige Highlight befindet sich gleich neben dem Scenic Drive auf der rechten Seite. Es ist das Wahrzeichen des Valley of Fire, der Elephant Rock.
Der Elephant Rock ist eine markante Felsformation, die ca. 6 Meter hoch ist. Aus den Felsformationen kann man ganz deutlich einen Elefanten erkennen, ein wirklich sehr schönes Motiv zum Fotografieren.
Schon von der Straße aus ist der Elephant Rock beeindruckend, es lohnt sich durchaus diesen sich auch mal von der anderen Seite anzuschauen und unter den Rüssel herzulaufen, es sind nur wenige Meter bis dorthin.
An der Self Pay Fee Station zahlen wir 10 $ Eintritt, ein besetztes Kassenhäuschen gibt es nicht, auch ist der Annual Pass hier nicht gültig. Es ist zu raten die Gebühr auch zu bezahlen, die zum einem dem Park zugutekommt, zum anderen muss man mit Kontrollen rechnen. Hat man keinen Nachweis kann es drastische Strafen geben.
Wenig später biegen wir vom Scenic Drive rechts ab, um uns die Cabins anzuschauen, dies sind Steinhäuschen, die in den 30iger Jahren vom Civilian Conservation Corps, als Schutz für Reisende errichtet wurde.
Nicht sonderlich sehenswert und da auch keiner da war fahren wir weiter zum Fire Canyon. Die Seven Sisters schauen wir uns nur im vorbeifahren an, dies sind sieben markante Felsbrocken, direkt am Highway gelegen.
Die Außentemperaturanzeige ist nochmals um 2° Fahrenheit auf nunmehr 116° gestiegen, also 46,5° Celsius, da ist man schon froh im klimatisierten Auto zu sitzen. Wir biegen rechts ab und kommen am Visitor Center vorbei, über die nunmehr folgende White Domes Scenic Road gelangen wir zuerst zum Mouse Tank. Dies ist ein Basin, welches Regenwasser auffängt, wenn es denn mal regnet. Die Wanderung dorthin ist zwar recht kurz, lohnt sich unserer Meinung nach aber nur bedingt.
Weiter geht es auf der herrlichen Straße durch die Rainbow Vista, nach einer wiederrum nur kurzen Fahrt zweigt nach rechts eine kurze Gravelroad nach Osten ab. Sie führt zum Fire Canyon und Silicia Dome. Dieser Aussichtspunkt bietet einen ausgezeichneten Blick auf die roten und weißen Felsen des Fire Canyons und die einzigartige Geologie des Silica Dome, am späten Nachmittag absolut sehenswert.
Anschließend windet sich die White Domes Road weiter nach Norden durch eine spektakuläre Landschaft, die wir vorher schon vom höher gelegenen Rainbow Vista Viewpoint bewundert haben. Der Streckenverlauf ist äußerst kurvenreich und wird immer fotogener.
Wir halten etliche Male und können uns gar nicht satt genug sehen an dieser so wunderschönen Landschaft. Es ist einfach faszinierend, der Rainbow Vista macht seinen Namen alle Ehre, denn die Felsen leuchten in den Farben des Regenbogens.
Die Straße führt über mehrere steile Kuppen und Senken. Wer hier zu rasant fährt, kann schnell mit der Frontschürze seines Fahrzeugs in einer der Senken aufsetzen, also entsprechend Vorsicht walten lassen. Bewusst lassen wir uns Zeit beim Cruisen über die White Domes Road, zum einen wollen wir noch zur Golden Hour im Park sein, zum anderen hätten wir nichts dagegen, wenn die Temperatur um einige Grad fällt. Geplant ist nämlich, dass wir am Ende der Straße noch den White Domes Trail entlang wandern wollen und jedes Grad Abkühlung kommt uns da entgegen.
Danach geht es wieder Richtung Norden und in einem Bogen zurück zum Parkplatz. Unterwegs passiert man noch einen Bereich, in dem eine Menge Indian Marbles zu finden sind. Dabei handelt es sich um kleine Steinkugeln, die durch fließendes Wasser aus den umliegenden Sandsteinformationen herauserodiert wurden. Zudem gibt es in diesem Gebiet, neben den herrlich farbenprächtigen Felsformationen, auch mehrere kleine Felsbögen zu entdecken.
Die Straße endet schließlich am White Domes Trailhead, am Parkplatz angekommen scheinen wir die einzigen zu sein, kein Auto weit und breit zu sehen. Zunächst schauen wir uns die Infotafel an, auf der noch einmal der 1,25 Meilen lange Trail beschrieben ist, sowie dessen Verlauf, der als Loop wieder am Parkplatz endet.
Mit ausreichend Wasser und Sonnenschutz geht es los, vom Trailhead führt der Weg zunächst nach Süden durch eine kurze sandige Passage. Danach beginnt ein recht steiler und steiniger Abstieg zwischen hoch aufragenden Felswänden.
Unten angekommen, erreicht man dann zunächst die spärlichen Überreste einer alten Filmkulisse, allerdings ist von dem Movie Set nur noch wenig zu sehen und nicht wirklich lohnenswert. Dahinter wendet sich der Trail nach Westen und führt durch einen zwar kurzen, aber sehr schönen Slot Canyon.
Durch die untergehende Sonne werden die Canyonwände regelrecht zum glühen gebracht. Hat man den kurzen Canyon durchwandert, folgt direkt am Canyonausgang ein ebenfalls lohnenswerter Stopp. Der kurze Ausläufer des Canyons besticht durch seine schönen wellenförmigen Seitenwände, die in unterschiedlichen Rottönen erstrahlen. Ebenfalls ein sehr schönes Fotomotiv, überhaupt kann man sich im VoF als Fotograf Stunden lang aufhalten, Fotomotive gibt es hier in Hülle und Fülle.
14. Tag, Donnerstag 04.08.2011
Nach einer ¾ Stunde erreichen wir wieder den Parkplatz. Als Tipp können wir empfehlen, den Trail wie beschrieben zu erwandern, so geht man zu Anfang die sandige Passage herunter und muss das steile Stück nicht bergauf bewältigen, je nachdem wie heiß es ist, sicherlich eine kleine Hilfe.
Über die White Domes Road fahren wir wieder zurück bis zum Ende, wo wir am Abzweig in Richtung Westen fahren. Die Schleife zum Atlatl Rock, Arch Rock und Piano Rock lassen wir aus. Dafür schauen wir uns noch die Beehives an, die aussehen wie Bienenkörbe. Leider sind wir schon zu spät dran, die Sonne steht schon zu tief und die Beehives kommen nicht mehr so richtig zur Geltung.
Fazit zum Valley of Fire, ein absolut lohnendes Ziel im Südwesten. Die herrliche Felslandschaft kann es von ihrer Schönheit her durchaus mit den Nationalparks in Utah aufnehmen. Etwa 4 bis 6 Stunden ist ein angemessener Zeitrahmen. Für Wanderungen sollte entsprechend mehr Zeit eingeplant werden. Fotografen sollten den Besuch auf den späten Nachmittag legen, dann kommen die Farben des feuerroten Gesteins am besten zur Geltung.
Danach verlassen wir über den Valley of Fire Highway den Park über den Westausgang. Wem außer der vielen Natur evtl. mal nach Silvester zumute ist, für den bietet sich der Fireworks Smoke Shop an. Dieser Shop befindet sich direkt an der Interstate 15 auf der rechten Seite, am Exit 75. Seinen Namen macht der Shop durch die riesigen Feuerwerkspakete alle Ehren.
Und das Beste ist, dass man die gekaufte Ware einige Meter vorher in der Wüste, auf einem großen Platz direkt in die Luft oder am Boden verballern kann. Bei unserem Besuch war der ganze Platz übersät mit leeren bzw. ausgebrannten Feuerwerksraketen und übriggebliebenen Böllerfetzen.
Außerdem gibt es in dem Shop noch eine gute Auswahl an steuerfreiem Bier und Schnaps, sowie Snacks und Souvenirs zu kaufen, neben dem Shop ist noch ein kleines Casino und ein Cafe.
Also wer bis Silvester nicht warten möchte, hat hier das ganze Jahr über die Möglichkeit, seinem Vergnügen nachzukommen und Knaller, Raketen, Feuerwerksbatterien oder Leuchtfeuerwerk zu kaufen, und es gleich nebenan so richtig krachen zu lassen.
Letztes Update am 01.11.2011
© by Andreas Mai
Strecke: Las Vegas - Valley of Fire - Las Vegas
Gefahrene Strecke: 160 Meilen - 257 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 263
Hotel Orleans & Casino: 32,63 € incl. tax & Resortfee