Deep Southwest Tour 2011-2
15. Tag, Freitag 05.08.2011
• Las Vegas
Der letzte Tag dieser Tour ist angebrochen, für den wir uns bewußt nichts konkretes vorgenommen haben. Wir wollen einfach mal so in den Tag starten und mal schauen was da so kommt, schließlich sind wir in Vegas und da wird uns schon irgendetwas einfallen. Zunächst schlafen wir länger, was nicht heißen soll das wir bis in die Puppen im Bett bleiben, dafür ist uns die Zeit zu schade.
Wir beschließen im Aria zu frühstücken, als wir ankommen ist, wie könnte es auch anders sein, eine Schlange vor der Kasse, die aber zum Glück nicht allzu lang ist. Nach rund 15 Minuten stehen wir in der ersten Reihe und dürfen unseren Obolus in Form von 15,95 $ pro Person begleichen. Wie auch schon im Bellagio ist auch hier nirgends ein Preisschild vorhanden, nicht weiter tragisch, wir kennen den Preis fürs Buffet, aber für diejenigen die gar nicht wissen was es kostet, etwas blöd.
Nachdem wir bezahlt haben, wird uns der Tisch in Nähe der Ausgabe zugewiesen. Die, die vor uns bezahlt haben, sind Hotelgäste des Aria und erhalten einen Tisch in den etwas abseits gelegenen Bereich in der Nähe der Pools, der etwas ruhiger und auch schöner ist als der übrige Bereich. Ist alles schön geregelt im Aria. Das Buffet ist für den Preis ok., doch ärgert uns ein wenig das ausgerechnet heute kein Lachs erhältlich ist. Wir gleichen den schmerzhaften Verlust am Ende mit einer Portion Muffins aus, die nun wirklich so ganz und gar nicht zum Fisch passt.
Seit einiger Zeit ist Doris etwas unruhig, denn beim Blick in die Handtasche fällt ihr auf, dass unser Navi nicht mehr in der Tasche ist. Entweder wir haben es tatsächlich verloren oder erst gar nicht mitgenommen, dann müsste es noch im Auto liegen. Wir werden uns mit der Ungewissheit noch etwas gedulden müssen, bis wir wieder zurück am Auto sind.
Im Anschluss schauen wir uns "Chrystals" an, eine zum City Center gehörendes Einkaufszentrum. Die Grundstücksfläche beträgt 46.000 m² und beinhaltet ein Shopping-Center, Vergnügungsbereiche mit Edelklubs, Galerien, Gourmet-Restaurants und weiteren Attraktionen.
Unter anderem hat hier Louis Vuitton den größten Store in den USA eröffnet. Das Center mit seiner ungewöhnlichen Außenfassade wurde von Daniel Libeskind und David Rockwell entworfen. Der Laden hat eine Verkaufsfläche von 1400 m². Highlight ist ein knapp zehn Meter hoher Leuchter.
Architektonisch gefällt uns das City Center sehr gut, denn es hebt sich von der üblichen Einheits-Architektur am Strip ab. Dazu tragen natürlich auch die Veer Towers bei, die ein Teil des City Centers sind. Die Veer Towers machen dem Schiefen Turm von Pisa mächtig Konkurrenz und bieten Luxus in Schieflage. Im Inneren bieten die Towers Eigentumswohnungen für Kunden mit gut gefüllter Brieftasche.
Danach geht es zurück ins Parkhaus, Doris eilt in schnellen Schritten voraus, doch die Ernüchterung kommt schnell, unser Navi ist nicht im Auto zu finden. Erst als wir im Auto sitzen und losfahren wollen merken wir, dass außen auf der Windschutzscheibe die Tasche unseres Navi liegt. Jetzt ist nur noch die Frage, ist diese leer oder nicht. Und tatsächlich die Tasche ist voll, wir haben unser Navi wieder.
Scheinbar hat Doris die Tasche beim aussteigen verloren, diese hat dann jemand gefunden und schlauerweise auf unsere Windschutzscheibe gelegt. Da gibt es tatsächlich noch ehrliche Leute auf der Welt, wir sind jedenfalls super happy, dass wir unseren kleinen Schlaumeier wieder haben.
Nun wollen wir noch in den Süden zum Town Square, schließlich müssen die letzten Dollars noch unters Volk gebracht werden, was uns nicht allzu schwer fällt. Wir gehen zu Abercrombie & Fitch die hier, wie auch am Strip in der Fashion Show Mall, einen Store haben. Während wir in der Mall am Strip mangels Schnäppchen nicht fündig wurden, so sind wir relativ verdutzt, dass nur ein paar Meilen weiter das Preisgefüge bei einigen Artikeln ein ganz anderes ist, nämlich weitaus günstiger. Uns ganz nur recht sein, für jeden ist etwas dabei.
Auf dem Weg zum Parkplatz entdecken wir dann noch dieses seltsame Häuschen, ein Hurricane Simulator, wo man sich mal so richtig den Wind um die Nase wehen lassen kann. Die Windgeschwindigkeit kann man dabei auf einem großen Display mit verfolgen, der Spaß dauert ca. 1 Minute und kostet 2 Dollar.
Vom Süden aus fahren wir in den Norden von Las Vegas, wir wollen uns noch die Motorrad-Legende schlechthin aus Milwaukee anschauen. Ein Markenzeichen, das sich in über einem Jahrhundert entwickelt hat, sich Harley Davidson nennt, eine Lebensphilosophie verkörpert und mehr als eine Kultmarke ist. Hier bietet sich der Harley Davidson Händler an der 2605 South Eastern Avenue an.
Nachdem wir im Navi das Ziel eingegeben haben geht es über den Strip los bis zur Sahara Avenue und weiter bis zur South Eastern Ave. Wir haben bewusst nicht die Interstate I15 genommen, da wir uns die aktuellen Bauaktivitäten am Boulevard anschauen wollen und wie könnte es auch anders sein, natürlich sieht man das ein und andere Stahlgerippe.
Neben dem Planet Hollywood entsteht z.b. Harmon Corner, wo Restaurants, Geschäfte sowie Walgreens, einen Hauptshop im Dezember 2011 eröffnen wird. Ein Hauptmerkmal des Projekts wird eine große Videowand, im Stil von Times Square sein, passend zu der schon vorhandenen Videowerbung des Planet Hollywood. Nach knapp einer halben Stunde sind wir dann beim Harleydealer an der South Eastern Ave.
Ein riesiger Laden, wo für jeden Harley Biker etwas Passendes dabei sein dürfte. Neben den zahlreichen ausgestellten Bikes gibt es eine große Bekleidungsabteilung mit Accessoires und vieles mehr. Wer sein Bike zur Reparatur in die Werkstatt bringt, kann den Mechanikern durch eine große Fensterscheibe bei der Arbeit zuschauen und dabei relaxt eine Tasse Kaffee schlürfen. Allerdings sind die Mechaniker nicht so verkappt wie diese drei Gesellen hier.
Am Nachmittag heißt es dann Koffer packen, die zwei Wochen sind nun leider auch schon fast wieder vorrüber. Nachdem alles in den Koffern verstaut ist, kommt die spannende Frage, liegen wir gewichtsmäßig unter 23 Kg pro Koffer. Dies überprüfen wir mit unserer kleinen Handwaage, die wir immer dabei haben und vor Jahren für ein paar Dollar in irgendeinem Outlet Center gekauft haben und die wir wirklich nicht mehr missen wollen. So können wir morgen ganz beruhigt am Terminal unsere Koffer aufgeben, ohne zu fürchten dass wir kostenpflichtiges Übergewicht haben.
Abends fahren wir zum größten Bildschirm der Welt, genauer gesagt zur Fremont Street, wo wir uns die Videoshow am Deckenhimmel anschauen. 12,5 Millionen LEDs und 540 Kilowatt Musikleistung aus 208 Lautsprechern verwandeln die Fremont Street, nach Einbruch der Dunkelheit jeden Abend zur größten Videoshow der Welt.
Außer der Videoshow werden Konzerte und diverse Aufführungen entlang der Fremont Street geboten, bei unserem Besuch sind gleich drei Bühnen aufgebaut. Die Bands heizen den Zuschauern so richtig ein und alles ist auch noch kostenfrei. Natürlich fehlen auch die sogenannten Promi-Imitatoren nicht, die an fast jeder Ecke anzutreffen sind und sich gegen entsprechendes Entgelt mit den Touristen ablichten lassen.
Was wir noch nicht kannten, ist das sogenannte "High-Flying Zipline". Im Hängegeschirr kann man an einem Drahtseil hängend am Deckenhimmel entlang gleiten. Ein Vergnügen das 15 Dollar tagsüber kostet und nach 6 pm für 20 Dollar zu haben ist. Eine weitere Fahrt ist jeweils 5 Dollar preiswerter.
Wir kommen in die Nähe des Four Queens, wo sich eine große Menschenmenge gebildet hat, die einem Graffiti Künstler bei der Arbeit zuschauen. Mit Spraydosen zaubert dieser, die unglaublichsten Bilder auf Papier. Zum Teil Künstler zum Teil Showman, der Typ versteht auf jeden Fall sein Handwerk. Da wird gesprüht und getupft, mit Karton und Zeitungspapier werden die unterschiedlichsten Muster erzeugt, das Ganze immer wieder mit verschiedenen Farben übersprüht, bis am Ende ein wahres Kunstwerk entstanden ist, schon recht beeindruckend.
Danach gehen wir so langsam aber sicher wieder zurück zum Auto, auf dem Weg zum Orleans fahren noch einmal den Strip entlang, am Stratosphere Tower vorbei, Wynn und Treasure Island folgen und als wir am Bellagio ankommen, sehen wir noch einmal die Wasserfontänen. Etwas Wehmut kommt nun doch auf, aber so ist das eben, die Tour ist nun definitiv beendet, morgen folgt der Rückflug über Atlanta nach Deutschland.
Als wir den Wagen auf dem Parkdeck abstellen, checken wir noch, ob wir nicht noch etwas in einer der Ablagen übersehen haben, nehmen noch die letzten Utensilien aus dem Handschuhfach und gehen auf unser Zimmer, schließen die Tür und nächtigen zum letzten Mal im Orleans.
Letztes Update am 01.11.2011
© by Andreas Mai
Strecke: Las Vegas
Gefahrene Strecke: 43 Meilen - 69 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 117
Hotel Orleans & Casino: 73,86 € incl. tax & Resortfee