Seven States Tour 2013
Heute Morgen wollen wir zum Wind Cave National Park der sich im südöstlichen Gebiet der Black Hills in South Dakota befindet. Der Park bietet zwei wesentliche Highlights, zum einen ist es die längste Höhle der Welt, die bekannt ist für das Boxwork, eine wabenförmige Bildung von Kalcite, die sich wie Bienenwaben an den Wänden und Decken ausbreiten. Die Höhle schauen wir uns aber aus Zeitgründen nicht an, weil der Tag schon mit weiteren Highlights gut belegt ist.
Zum andern sind es die Tierarten wie Bison, Wapiti, Proghorns, Kojoten und Präriehunde, die hier in freier Wildbahn ihren Lebensraum im Park inne haben. Da mehr als 60 Prozent des Parks aus offenem Grasland besteht, hoffen wir, dass wir die freilebenden Bisons im Park zu Gesicht bekommen, die hier in großen Herden vorhanden sind. Also darf es heute Morgen erst mal so richtig tierrisch losgehen, denn bekanntlich ist das Wildleben am besten früh morgens oder am Abend am besten zu beobachten.
Von Hot Springs starten wir über den Hwy 385 zum Wind Cave National Park. Noch bevor wir das Visitor Center erreichen, sehen wir einige Bisons unweit vom Highway. Die Bisons durchstreifen gemächlich durch das Weidegras. Anschließend besuchen wir das Visitorcenter, hier gibt’s es das normale Programm wie etwa Ausstellungen, Karten, Bücher, Souvenirs und Snacks.
GPS Visitor Center Wind Cave National Park: 43.556417,-103.478627
An den Wind Cave NP. grenzt direkt der Custer State Park, der sich östlich von Custer befindet. Ein Naturpark mit Wanderwegen, Seen und Campingplätzen, der von drei landschaftlich reizvollen Straßen durchzogen wird, dies ist die Wildlife Loop Road, der Needles Highway SR 87 und die Iron Mountain Road 16 A, die wir nacheinander abfahren wollen.
Wie es der Name schon verkündet, dient die Wildlife Loop Road besonders der Beobachtung der Tierwelt mit der größten Bisonherden Nordamerikas, die wir hoffentlich auch noch sehen werden. Der Park umfasst eine Fläche von über 287 km² hügeligem Gelände. Von der 87 biegen wir bei GPS 43.705371,-103.478316 rechts auf die Wildlife Loop Road ab. Direkt hinter der Abzweigung befindet sich die Kontrollstation, wo wir 15 ,- $ Eintritt zahlen.
Wir fahren die Wildlife Loop Road entlang, ohne auch nur einen einzigen Bison zu sehen, etwas enttäuscht erreichen wir das Visitor Center. Hier erfahren wir das sich die Bisonherde weiter südlich befindet, also aus der Richtung wo wir hergekommen sind. Also unternehmen wir nochmal einen Versuch und kehren um, um evtl. doch noch die imposanten Tiere in einer großen Herde zu sehen.
Hierzu biegen wir von der Wildlife Loop Road auf einige Dirtroads ab, um so die Seitentäler zu erkunden, hier sehen wir vereinzelnd einige Bisons, aber leider nicht die erhoffte Bisonherde, die so imposant erscheinen soll. Wir scheinen kein Glück zu haben und brechen den Versuch nach ca. 1 Stunde ab und kehren um.
Nach dem Wildlife Loop Road erreichen wir den Ort Custer, der knapp 2000 Einwohner zählt. Hier kaufen wir noch einige Lebensmittel im Supermarkt ein und an der Tankstelle gibt es dazu noch leckeren Kaffee. Weiter geht es zu unserem nächsten Ziel, dem Crazy Horse Memorial. Dieses Memorial ist eine im Bau befindliche monumentale Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota-Indianers Crazy Horse, die ähnlich wie das Mount Rushmore National Memorial in einen Berg gehauen wird, die jedoch um ein Vielfaches größer ist.
In fertiger Form wird die Skulptur Crazy Horse auf einem Pferd sitzend und mit ausgestrecktem Arm nach Osten weisend zeigen. Alle Präsidentenköpfe am Mount Rushmore zusammen sind in etwa so groß wie der Pferdekopf. Nach Fertigstellung der Skulptur soll diese 195 m lang und 172 m hoch sein.
Das Crazy Horse Memorial wird nicht mit staatlichen Geldern finanziert, sondern durch die gemeinnützige Crazy Horse Memorial Foundation, die ein Indianermuseum in der Nähe des Monuments betreibt. 1939 wurde der Bildhauer Korczak Ziolkowski, der auch schon am Mount Rushmore National Memorial mitgearbeitet hatte, vom damaligen Häuptling der Sioux Henry Standing Bear eingeladen, ein Indianer-Denkmal zu gestalten.
Mit dem Bau wurde dann 1948 begonnen, wohl 10 Millionen Tonnen Granit wurden seitdem aus der Felswand gesprengt. Trotzdem ist bisher seit 1998 nur das Gesicht fertiggestellt. Ein Termin zur Fertigstellung ist bisher nicht absehbar, es werden aber rund weitere 100 Jahre veranschlagt. Ziolkowski starb 1982, seine Arbeit wird durch seine Frau und sieben seiner zehn Kinder fortgesetzt.
Als wir am Crazy Horse Memorial ankommen, zahlen wir erst mal den Eintritt von 10 $ pro Person. Weitere 4 $ kommen hinzu, für die Bustour, die uns an den Fuss des Berges bringt. Der Tourguide erzählt uns sehr viel über den Bau und die weiteren geschichtlichen Daten. Jedes Jahr im Juni findet auch ein Volkslauf statt, der es allen Teilnehmern erlaubt bis hinauf auf den Arm der Skulptur zu laufen. Nach 30 Minuten ist die Tour beendet und es ist eigentlich nicht vorstellbar, wie viel Tonnen Gestein hier im Laufe der Jahre aus den Berg gesprengt wird.
GPS Crazy Horse Memorial: 43.829225,-103.632544
Benötigte Zeit mit Bustour: 1,5 Stunden
Nun fahren wir zum Needles Highway, erst ein Stück weiter nach Norden, dann folgen wir der 87 nach Osten. Dieser 14 Meilen lange Scenic Byway ist durch seine nadelförmigen Felsen bekannt geworden.
Als Höhepunkt gilt die Durchfahrt eines Tunnels, der nur etwas größer als ein Auto ist und nur eine Fahrspur verfügt. Der prominenteste Felsen an diesem Highway ist das "Needles Eye", das die Form eines Auges in länglicher Richtung hat und direkt am o. g. Tunnel steht.
Die nun folgende Iron Mountain Road 16 A verbindet den Custer State Park mit Mount Rushmore und führt durch enge Tunnel. Sog. Pigtailbridges (Schweineschwanz-Brücken) schlängeln sich um den Berg.
Wir nähern uns dem Mount Rushmore Memorial, das bekannte gigantische Monument, welches die Porträts der vier US Präsidenten zeigt, schon von weitem sind die vier Köpfe gut erkennbar. Am Memorial angekommen gibt es zwei große Parkplätze, die Washington-, und die Lincoln Parking Ramp und zahlen dafür 11 $ Parkgebühren, der Eintritt für das Memorial an sich ist frei.
Vom Parkplatz aus kommend passiert man den Eingangsbereich und gelangt zur Avenue of the flags, wo alle Flaggen der 50 Staaten zu finden sind. An den Sockeln sind die Beitrittsdaten der Staaten angebracht. Unterwegs eröffnet sich dann der Blick auf die Köpfe, denen man sich ständig nähert. Direkt dahinter gelangt man zur Grand View Terrace, von wo man einen grandiosen Blick auf die Präsidentenköpfe hat. Es sind von links nach rechts, George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Aus der Nähe wird deren Größe und Erhabenheit erst so richtig deutlich.
Hier ist auch das Visitor Center mit einem wirklich sehr gut ausgestatteten Souvenir Shop, wo man Infos, Videos erhält und allerlei über die Arbeiten am Berg erfährt. Es ist außerdem ein kleines Museum vorhanden, in dem man sich einen Film über die Entstehungsgeschichte von Mount Rushmore anschauen kann.
Von der Grand View Terrace beginnt der Presidential Trail, ein kleiner Rundweg zu den Skulpturen. Unterwegs erhält man über den jeweiligen Präsidenten einige Informationen, z. b. wann er geboren wurde, mit wem er verheiratet war, welcher Partei er angehört hat u.s.w.
Das Monument wurde durch den Bildhauer John Gutzon in 14 Sommern zwischen 1927 und 1941 in den Granit des Mount Rushmore gesprengt, gehauen und gemeißelt. Für das Bildnis George Washingtons war 1930 Baubeginn. Mit Thomas Jeffersons Porträt wurde 1936 rechts daneben begonnen. 1937 begann man mit dem Kopf Abraham Lincolns und ab 1939 nahm man in der Felsnische das Bildnis Theodore Roosevelts in Angriff.
Bei den gesamten Arbeiten wurde Gutzon von fast 400 Arbeitern und Helfern unterstützt. Er selbst verstarb vor Vollendung des Kunstwerkes. Sein Sohn Lincoln Borglum setzte die Arbeiten noch einige Monate fort, bis sie im Oktober 1941 aus Geldmangel eingestellt wurden und das Monument am 31. Oktober 1941 für vollendet erklärt wurde. Eine geplante Erweiterung der Figuren bis auf Taillenhöhe wurde nie ausgeführt. Das Mount Rushmore Memorial zählt zu den meistbesuchten Parks der USA.
GPS Mount Rushmore Memorial: 43.875731,-103.453875
Benötigte Zeit Mount Rushmore Memorial: 1 Stunde
Um 17:40 Uhr brechen wir auf und fahren nach Rapid City zu unserem vorgebuchten Motel Sleep Inn and Suites Rapid City. Checken ein und machen uns nach kurzem Aufenthalt auch schon wieder auf den Weg zum essen, diesmal geht es zu Mc Donalds, der sich praktischerweise direkt neben dem Motel befindet, so brauchen wir nicht nochmal mit dem Auto los.
3. Tag, Montag 16.09.2013
Strecke: Hot Springs - Rapid City
Gefahrene Strecke: 152 Meilen - 245 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 118
Motel Sleep Inn and Suites Rapid City: 70,58 $ - 53,53 € incl. tax
Letztes Update am 07.11.2013
© by Andreas Mai