Seven States Tour 2013
• Fort Laramie
• Register Cliff
• Oregon Trail Ruts
• Guernsey SP
Im Vorfeld zu dieser Tour wurde deutlich, dass für den heutigen Tag nicht die absoluten Highlights auf der Strecke liegen, es wird wahrscheinlich eher ein Tag werden, um von A nach B zu kommen. Also Meilen schrubben, gut 300 Meilen liegen vor uns und es müssen Staatsgrenzen überquert werden von Nebraska nach Wyoming und weiter nach Colorado, schließlich muss man ja dem Tournamen "Seven States Tour" irgendwie gerecht werden.
Sehenswürdigkeiten haben wir natürlich auch, ob diese allerdings so reizvoll bzw. sehenswert sind, wird sich zeigen. Aber der Reihenfolge nach, zum einen wäre da Fort Laramie, Register Cliff, Oregon Trail Ruts und der Guernsey State Park, die wir nacheinander ansteuern wollen.
Schön ist es unterwegs auf Raritäten der guten alten Zeit zu treffen, in dem Fall zwei nicht mehr ganz so fahrtaugliche Autos, die ihre besten Zeiten schon längst gehabt haben und die zum Verkauf anstehen. Da könnte man ja glatt in Versuchung geraten, ob die allerdings durch den deutschen TÜV kommen, stellen wir Mal in Frage.
Nach der 2,5 stündigen Fahrt von Chadron erreichen wir Fort Laramie um 11 Uhr. Das Fort Laramie National Historic Site liegt im östlichen Teil von Wyoming am Laramie River. Mit dem Annual Paß brauchen wir die Eintrittsgebühr von 3 $ pro Person nicht zu bezahlen, einen Audioguide gibt es ebenfalls für 3 $ allerdings nur in Englisch.
Das Fort wurde im Jahr 1834 unter dem Namen Fort William als Handelsposten gegründet. Von 1844 bis in die 1870er Jahre wurde es auch Fort John genannt. Es liegt am South Pass, dem ersten Weg über die Rocky Mountains und war ein wichtiger Stützpunkt für die Siedler auf dem Weg nach Westen.
Um die Siedler des Oregon Trail vor Indianern zu schützen, kaufte die US-Army im Jahr 1849 das Gelände und baute es zum Militärfort aus. Allmählich wurde aus dem Namen "Fort John at the Laramie River" der heutige Name Fort Laramie. Nach Fertigstellung der transkontinentalen Eisenbahn verlor das Fort an Bedeutung und wurde schließlich im Jahr 1890 stillgelegt.
Verschiedene Gebäude des Fort sind noch gut erhalten, restauriert und zur Besichtigung frei gegeben. Man darf sich das Fort jedoch nicht so vorstellen wie man es aus den Westernfilmen her kennt, mit hölzerner Umrandung u.s.w.
Einige restaurierte Gebäude wie die Cavalry Barracks, der Post Trader’s Store und Old Bedlam, das Quartier des Fortkommandanten, kann man noch besichtigen. Man kann die Räume hier, wie auch in den anderen Gebäuden nicht selbst betreten, sondern diese durch Glasscheiben ansehen. Wie man sieht mussten sich die Soldaten wenig Raum teilen.
Das Visitor Center bietet viele Informationen über die Geschichte des Fort. Eine kleine Ausstellung zeigt Uniformen und Waffen der damaligen Zeit und im Auditorium läuft ein etwa 20 Minuten langer Film über Fort Laramie. Uns hat die Anlage sehr gut gefallen.
GPS Fort Laramie: 42.204219,-104.559011
Benötigte Zeit Fort Laramie: 2 Stunden
Etwas weiter westlich erreichen wir über den Hwy. 26 Register Cliff, nahe der Ortschaft Guernsey, genauer gesagt südöstlich davon. Register Cliff ist eine etwa 30 Meter hohe Sandsteinklippe In das weiche Gestein haben Siedler, die auf dem Oregon, California und Mormon Trail Richtung Westen unterwegs waren, ab etwa 1850 ihren Namen und oft auch die Jahreszahl hinterlassen.
Der Ort war auch unter den Bezeichnungen Register Rock und Sand Point Station bekannt. Über 700 Namen sind in die Wand und in die Gesteinsformationen in der Umgebung eingeritzt worden. Viele Siedler hofften so ein Lebenszeichen von sich an Freunde und Verwandte geben zu können, die hinter ihnen auf dem Trail unterwegs waren. Neben den Siedlern, haben auch schon ab 1829 frühe Wanderer, Entdecker und auch später Soldaten und Farmer ihre Spuren hinterlassen. An einer Stelle sind sogar noch Malereien der nordamerikanischen Indianer zu erkennen. Drei unbekannte Gräber befinden sich vor der Wand auf einem alten Friedhof.
Eine Tagesreise nachdem die Siedler Fort Laramie verlassen hatten, erreichten sie diese Stelle, um hier nahe dem North Platte River die Nacht zu verbringen. An der Klippe befand sich früher eine Trading Post und der Pony Express unterhielt hier eine Station. Register Cliff wurde am 30. April 1970 in das Nationale Verzeichnis der historischen Stätten der USA aufgenommen. Die Wand ist eine von drei bedeutenden Stellen entlang der Trails, die für diese Art der Kennzeichnung bekannt geworden sind. Die anderen Stellen sind der Independence Rock und der Names Hill.
Um die historischen Schriftzüge zu schützen, wurde um einen Teil der Steilwand ein Absperrzaun gezogen, Erosion und Vandalismus haben inzwischen schon einige historische Schriftzüge zerstört. Die Höhle an der Basis der Steilwand entstand später, um dort Kartoffeln der naheliegenden Ranch zu lagern und vor dem Frost im Winter zu schützen. Später wurde sie zur Lagerung von Maschinen benutzt. Der Zutritt zum Register Cliff ist kostenlos, Parkplätze stehen direkt an der Wand zur Verfügung.
GPS Register Cliff: 42.248889, -104.708889
Benötigte Zeit Register Cliff: 20 Minuten
Von Register Cliff aus, fahren wir ein kurzes Stück von knapp 3 Meilen denselben Weg wieder zurück, um uns die Oregon Trail Ruts anzuschauen. Hierbei handelt es sich um Spuren des Oregon Trails. Die mit Eisen beschlagenen Räder der Planwagen der westwärts ziehenden Siedler haben tiefe Spuren in den weichen Sandstein geschliffen.
Die Spuren sind so tief, dass sie auch heute noch sichtbar sind und ein beeindruckendes Zeugnis für die beschwerlichen Strapazen abgeben, die von den Siedlern auf dem Oregon Trail bewältigt werden mussten.
Die Oregon Trail Ruts sind eine kleine lokale Sehenswürdigkeit inmitten einer idyllischen Landschaft und kosten keinen Eintritt.
GPS Oregon Trail Ruts : 42.257174,-104.749018
Benötigte Zeit Oregon Trail Ruts: 20 Minuten
Nun wollen wir zum Guernsey State Park, dieser liegt etwa eine Meile nordwestlich der Stadt Guernsey. Ein nettes Plätzchen und genau richtig um eine Pause in idyllischer Umgebung zu machen. Proviant haben wir bereits heute Morgen im Safeway in Chadron eingekauft.
Die Attraktion stellt der zum Guernsey Reservoir aufgestaute North Platte River dar. An seinen hügeligen Ufern sind zahlreiche sportliche Aktivitäten von Wandern, Angeln, Boot- und Wasserskifahren, Schwimmen und Kanu fahren bis hin zum Golfen auf einem in den 1940er Jahren eingerichteten Golfplatz möglich.
GPS Guernsey State Park: 42.281571,-104.768747
Nach einer halben Stunde machen wir uns auf den Weg in Richtung Loveland. Unser Garmin zeigt uns eine Entfernung von 154 Meilen bei einer Fahrzeit von knapp 2,5 Stunden an. Über die Interstate 25 geht es über Cheyenne immer südlich, wir kommen gut voran und sind abends um 6 pm Uhr im Motel, indem Fall das Best Western Plus Crossroads Inn & Conference Center.
Bei der Besiedlung und Erschließung des Westens kam dem Oregon Trail eine Schlüsselfunktion zu. Er war für etwa 300 000 Siedler, Pelzhändler, Goldsucher, Missionare und andere gleichzeitig das Tor und das Hindernis in Richtung Pazifik.
Im verheißungsvoll klingenden Independence (Missouri) nahm der 2170 Meilen lange Oregon Trail seinen Ursprung. Bis die Siedlertrecks mit ihren Planwagen schließlich am Ende des Oregon Trails in Oregon City (Oregon) eintrafen, vergingen in der Regel fünf beschwerliche und entbehrungsreiche Monate.
5. Tag, Mittwoch 18.09.2013
Strecke: Chadron - Loveland
Gefahrene Strecke: 308 Meilen - 496 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 89
Motel Best Western Plus Crossroads Inn & Conference Center: 59,13 € incl. tax
Letztes Update am 07.11.2013
© by Andreas Mai