Seven States Tour 2013
Das Days Inn in Montrose, indem wir übernachtet haben, war ein typisches Mittelklasse Motel. Das Frühstück lag jedoch über Durchschnitt, selbst Obst und Hot Breakfast wurde angeboten. Um 8 Uhr sind wir startklar und fahren los.
Für den heutigen Streckenabschnitt Montrose - Cortez liegen rund 200 Meilen bei einer reinen Fahrzeit von 5 Stunden vor uns. Geprägt wird dieser Tag hauptsächlich durch den Black Canyon of the Gunnison, indem wir auch die meiste Zeit verbringen wollen. Danach geht es über den Hwy. 550 Richtung Süden. Auf dem Weg werden wir über Ouray und den Million Dollar Highway weiter nach Silverton fahren. Von Silverton spulen wir dann die Meilen bis nach Cortez herunter, wo wir übernachten werden. Aber soweit ist es noch nicht, erst mal steht das Highlight Black Canyon an.
Von Montrose geht es nach Osten zum Parkeingang, wo wir um 8:45 Uhr ankommen und wieder mit unserem Annual Pass freien Eintritt haben. Direkt hinter dem Eingang gabelt sich die Straße, rechts geht es zur East Portal Road, die zum Gunnison River herunter führt, geradeaus führt die Straße über den South Rim Drive durch den Black Canyon. Der Canyon besteht aus dunklem Felsgestein, daher auch der Name.
Erster Stopp ist beim Tomichi Point, der gleichzeitig auch der erste Overlook nach dem Parkeingang ist, dieser Aussichtspunkt vermittelt einem schon mal den ersten Eindruck vom Black Canyon.
Von dem Parkeingang aus erreichen wir nach 1,5 Meilen das kleine aber beschauliche Visitor Center, wo wir einen Stopp einlegen. Hier gibt es eine kleine Ausstellung über Geschichte und Natur, Broschüren und Informationen zu den sonstigen Freizeitmöglichkeiten im National Park.
Direkt hinter dem Visitor Center befindet sich der zweite View Point, der Gunnison Point, hier bekommt man einen weiteren Eindruck des Canyons und die Tiefe. Dafür ist nämlich der Canyon u.a. so bekannt, denn wenn man in den Canyon hinunterblickt, blickt man gleich 700 erschreckende Meter in die Tiefe. Der Canyon ist relativ schmal, dass nur sehr wenig Sonnenlicht bis auf den Grund fällt, das lässt die Wände schwarz erscheinen, an der engsten Stelle, liegen nur etwa 12 Meter zwischen den Felswänden.
Nun folgen wir der Hauptattraktion des Parks, es ist die Straße die entlang des South Rim des Canyons entlangführt. Diese ist sieben Meilen lang, beginnt am Tomichi Point und endet am High Point und bietet 12 Aussichtspunkte. Die meisten erreicht man durch kurze Fußwege. Unten in der Tiefe fließt der Gunnison River, das Tosen des graugrün schimmernden Wassers ist vom Canyonrand aus gut hörbar. Wenn man in diesen steilen Canyon reinschaut, ist das wie ein schwarzes Loch. Trotzdem ein sehr beeindruckender Anblick. Ausgesprochen schön finden wir die Painted Wall, eine dunkelgraue steile Felswand, die mit vielen hellen Schichten durchzogen ist.
Am letzten Stopp, dem High Point mit einer Höhe von 2523 Metern, machen wir uns fertig für den Warner Point Nature Trail. Mittlerweile sind dunkle Wolken aufgezogen und wir hoffen dass das Wetter sich noch eine Weile hält. Als wir das Trailende erreicht haben, fängt es aber bereits mit dicken Regentropfen an, zu regnen. Wir werfen noch einen Blick in den tiefen Canyon, mit noch einmal sehr schönen und weiten Ausblicken und machen uns schleunigst auf den Rückweg. Doch alle Eile hilft nicht, wir werden nicht nass, nein wir werden klatschnass, soll heißen sämtliche Kleidung einschl. der Unterwäsche. Nach 40 Minuten erreichen wir das Auto. Würde man den Warner Point Nature Trail in aller Ruhe abgehen, so müsste man wohl mit einer Stunde rechnen.
Nun fahren wir den Scenic Drive zurück, kurz vor der Entrance Station biegen wir links ab auf die East Portal Road, die innerhalb des Nationalparks von der 347 abzweigt. Wir wollen einfach mal runter zum Gunnison River, und bequemer als per Auto geht es nun mal nicht. Die East Portal Road ist jedoch mit Steigungen bis zu 16 Prozent extrem steil und hat besonders im unteren Bereich einige Haarnadelkurven. Durch die starken Regenfälle liegen etliche Steine auf der Straße, die von den Berghängen heruntergefallen sind, da gilt es wachsam zu bleiben, denn die zum Teil großen Steine müssen umfahren werden, um einen Reifenschaden zu vermeiden. Unten angekommen machen wir ein ausgedehntes Picknick.
Gestärkt fahren wir die East Portal Road wieder rauf und verlassen nach 5 Stunden diesen schönen kleinen aber feinen Canyon. Zu beachten ist, dass bedingt durch den schmalen und tiefen Canyon nur sehr wenig Sonnenlicht in die Felsschluchten fällt, daher ist dieser am besten gegen Mittag, wenn die Sonne senkrecht steht, am besten abzulichten.
Für die Fahrt entlang des Scenic Drive sollte man 2-3 Stunden einkalkulieren, sofern man einige der Aussichtspunkte wahrnimmt. Wer wenig Zeit hat, sollte mindestens folgende Punkte mitnehmen, Gunnison Point, Chasm View, Painted Wall, Cedar Point sowie Sunset View. Der Park ist während des Sommers täglich geöffnet, im Winter ist die South Rim Road hinter Gunnison Point gesperrt.
GPS Entrance Station Black Canyon of Gunnison: 38.541145,-107.693313
Es geht weiter, wieder zurück nach Montrose, da wo wir heute Morgen her gekommen sind und dann Richtung Süden über den Hwy. 550, immer schön am parallel verlaufenden Uncompahgre River entlang. Die Landschaft verändert sich erneut. Wir fahren direkt auf die Berge zu. Und dann liegt da Ouray vor uns, ein richtig hübscher Ort, der als Schweiz der USA bezeichnet wird. Da gilt es natürlich diesem Örtchen einen Besuch abzustatten, schließlich fahren wir mitten über die Main Street hindurch, parken den Wagen und gehen zu Fuß weiter, um uns das ein und andere Geschäft anzuschauen.
GPS Ouray: 38.023095,-107.671555
Mittlerweile hat es sich so richtig eingeregnet und das ausgerechnet jetzt, nachdem wir Ouray verlassen haben. Denn der Streckenabschnitt zwischen Ouray und Silverton gilt als mit einer der schönen Streckenabschnitte der USA. Wir machen das Beste draus, die Laubfärbung hat bereits eingesetzt und es bietet sich uns eine trotz Regen, schöne bunte Landschaft.
Wir überqueren den Red Mountain Pass mit einer Höhe von 11018 Fuß. Der Pass liegt auf der Grenze der Countys Ouray County und San Juan County. Er wurde nach den Red Mountains benannt, der in der Nähe des Passes liegt. Mittlerweile ist die Außentemperatur auf 1°C gesunken und draußen fällt jetzt Schneeregen anstatt Regen, die Fahrbahn ist schon mit einer leichten Schneedecke versehen, mit langsamer Fahrt geht es nur noch voran und wir sind froh mit den Sommerreifen wieder tiefere Regionen zu erreichen.
Das Teilstück Ouray - Silverton wird auch Million Dollar Highway genannt. Die Frage, ob sich der Name auf die immensen Kosten für den Straßenbau, den gewaltigen Wert der Goldfunde in der Region oder das unbezahlbare Panorama bezieht, bleibt offen. Sicher ist, dass der Million Dollar Highway mit mehreren hohen Pässen eine der sehenswertesten Bergstraßen der südlichen Rocky Mountains ist.
Wir erreichen Silverton, der vormalige Bergwerksort mit seinen etwa 700 Einwohnern hat noch viel von seinem alten Charme bewahrt und wird dank seiner farbenprächtigen Holzhäuser und historischen Fassaden aus der Jahrhundertwende bis heute gern als Filmkulisse genutzt. Kahle Bergflanken ringsum, klapprige Wildwestfassaden entlang der Straßen. Am Straßenrand wimmelt es nur so von Jeeps, die von den Anbietern für die Jeeptouristen bereitstehen, um damit zu den umliegenden, mittlerweile aber verfallenen Silberminen, über Stock und Stein zu fahren.
Die ersten Glücksritter schlugen dort 1871 ihr Lager auf und wurden bald fündig. Statt auf das erhoffte Gold stießen sie, nur auf Silbervorkommen, das allerdings gleich tonnenweise. Der Name war geboren, so jedenfalls will es die Legende. Mit Ankunft der Eisenbahn anno 1882 waren seinerzeit die Transportprobleme gelöst, und die Stadt boomte. Aus jenen Tagen stammen Bergwerke, das Gerichtsgebäude mit der goldenen Kuppel und das Grand Imperial Hotel, in dem die Silberbarone abzusteigen pflegten.
Das letzte Bergwerk schloss erst 1991, und seither hat der Tourismus das Städtchen vor dem Schicksal einer Geisterstadt bewahrt. Mitten im Zentrum halten schmauchend die Nostalgiezüge der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad, ohne deren Touristenstrom die Stadt wohl längst in Vergessenheit geraten wäre. In der Umgebung liegen zahlreiche, meist nur mit dem Jeep auf abenteuerlichen Pisten erreichbare verlassene Silberminen sowie Ghost Towns. Also Silverton, wer hier vorbeikommt, sollte auch anhalten und die gute alte Zeit ist wieder allgegenwärtig.
GPS Silverton: 37.812937,-107.66323
Wir fahren Richtung Durango und wollen uns noch die Pinkerton Hot Springs ansehen. Die Quellen befinden sich direkt am Hwy. 550, ca. 12 Meilen vor Durango auf der linken Seite. Wer es nicht weiß, fährt wahrscheinlich dran vorbei, deshalb muss man schon aufpassen, um sie nicht zu verpassen.
Mal ganz ungewöhnlich, dass wir ohne Wanderung und ohne Anstrengung etwas zu Gesicht bekommen. Da es draußen weiterhin wie aus Eimern schüttet, lichten wir die Quellen ganz einfach vom Sitz aus ab. Die meisten Autos fahren in dieser Zeit an den Quellen vorbei und interessieren sich nicht für die bunte Farbenpracht, kann uns nur Recht sein so können wir in aller Ruhe unsere Fotos schießen. Ein wahres Highlight und das direkt am Straßenrand, einmalig schön.
GPS Pinkerton Hot Springs: 37.451035,-107.805357
In Cortez kommen wir erst um 7 Uhr an, unser Motel, das Baymont Inn and Suites, befindet sich direkt am Orteingang auf der linken Seite. Wir checken ein und gehen danach zum nebenan befindlichen Denny´s, wo es leckere Zesty Nachos mit anschließendem unübertroffenem Dessert in Form von Caramel Apple Crisp gibt.
9. Tag, Sonntag 22.09.2013
Strecke: Montrose - Cortez
Gefahrene Strecke: 209 Meilen - 336 Kilometer
Anzahl der gemachten Fotos: 125
Motel Baymont Inn and Suites Cortez: 84,61 $ - 62,60 € incl. tax
Letztes Update am 07.11.2013
© by Andreas Mai